Alle Bundesligaspieler des HSV seit 1963

Ba - Bdz

Babatz Christof
Babbel Markus
Bach Jörg
Bade Alexander
Badelj Milan
Bahoui Nabil
Bahr Nils
Bähre Harry
Baich Riccardo
Ballwanz Holger
Balzis Ralf
Barbarez Sergej
Barfuß Peter
Bäron Karsten
Bastrup Lars
Bates David
Baur Michael

 

 

Christof Babatz (03.09.1974)

Begann südlich von Hannover bei den Amateurclubs TSV Schulenburg und Germania Grasdorf. 1992 zum Zweitligisten Hannover 96, zunächst als Vertragsamateur. Kam in 4 Jahren auf 57 Spiele und 4 Tore. Nach dem Abstieg im Mai 1996 machte er in der Regionalliga noch 4 Spiele für die Niedersachsen und war auch im Halbfinale der Deutschen Amateurmeisterschaft gegen den SSV Reutlingen dabei. 4 mal war er im Pokal unterwegs.

 

Wechselte zur Saison 1997/1998 zum HSV. Kam bereits im ersten Saisonspiel gegen Borussia Mönchengladbach zu seinem ersten Bundesliga-Einsatz. Nebenbei aber auch noch bei den Amateuren in der Regionalliga aktiv (27 Spiele und 1 Tor ). Galt als ausgesprochen talentierter Nachwuchsspieler. Schaffte in der Saison 1998/1999 den endgültigen Durchbruch in den Bundesligakader. Kam hier auf 26 Berufungen. 3 Einsätze im Pokal und 2 im UI-Cup 1999 (wo das Finale gegen Montpellier verloren wurde).

 

Als er aber in der neuen Saison nicht berücksichtigt wurde, wechselte in der Winterpause 2000/2001 zum damaligen Zweitligisten FSV Mainz 05, war dort mit Garant für den Aufstieg 2004. Reifte in Mainz zum Publikumsliebling. Hatte hier zweifellos seine beste Zeit. Erzielte im August 2004 gegen den VfB Stuttgart das erste Bundesliga-Tor der 05. Verlor dann durch Verletzungen seinen Stammplatz. Wurde in 65 Erstligabegegnungen (6 Tore) eingesetzt. In der zweiten Liga waren es 12 Tore in 95 Partien. Zudem 5 mal im UEFA-Cup (1 Tor), an dem Mainz als Gewinner der deutschen Fairplay-Wertung teilnahmen, dabei, 7 mal im DFB-Pokal (3 Treffer) und 6 mal bei den Amateuren (4 Tore).

 

Blieb bis zum Winter 2006, dann für die Rückrunde zum TuS Koblenz, der im Sommer in die Zweite Liga aufgestiegen war (nur 6 Einsätze, 1 Tor). Ein halbes Jahr später zu Waldhof Mannheim in die Oberliga Baden-Württemberg, wo er gleich Kapitän wurde. Nach 23 Einsätzen und 4 Toren sofortiger Aufstieg in die (damals) drittklassige Regionalliga Süd. Hier weitere 23 Spiele (1 Tor). In seiner Funktion als Kapitän stand er auch an der Spitze eines Spielerstreiks im Februar 2009, nachdem über zwei Monate keine Gehälter gezahlt wurden (erst Hoffenheim-Präsident Hopp schoss das Geld zu).

 

Im Sommer 2009 wurde aber überraschenderweise sein Vertrag vorzeitig aufgelöst, da Waldhof mit jungen Spielern weiterarbeiten wollte. "Bum-Bum"-Babatz jedoch klagte dagegen und bekam Recht, da sein Vertrag eine Laufzeit bis Sommer 2010 hatte. Beendete dann die Laufbahn. 91 Spiele/ 6 Tore Bundesliga, 158/17 zweite Liga und 59/6 in den Regionalligen.

 

Ab Oktober 2011 versuchte er sich in den hessischen unteren Amateurklassen. Zunächst bei VfL Eiterfeld und ab Januar 2012 als Spielertrainer bei SG Kirberg/Ohren. Im Sommer 2012 gründete und leitete er die "Fußballschule FSV Mainz 05", wo er den Kids gemeinsam mit ex-Kollegen wie Thomas Zampach, Daniel Gunkel, Fabrizio Hayer u. a. den Spaß am Fußball zu vermitteln versuchte. Macht ab und zu auch bei der Traditionself von Hannover 96 mit. Seit Januar 2020 agiert er zusätzlich als Co-Trainer der Mainzer U19.

 

Durchlief von 1989 bis 1983 alle deutschen Nachwuchs-Nationalteams von der U15 bis zur U18. Brachte es hier auf 10 Treffer in 33 Partien.

 

BL-Saison Sp To
1997/1998
1998/1999
1999/2000
2000/2001
7
14
5
0
0
0
0
0
Europa Sp To
1999/2000-ui 2 0
DFB-Pokal Sp To
1997/1998
1998/1999
2
1
0
0

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Markus Babbel (08.09.1972)

Landete nach TSV Gilching-Argelsried 1981 bei der Jugend von Bayern München. In der Saison 1991/1992 bestritt er seine ersten 12 Bundesligaspiele für die Münchner (plus je 1 Partie in DFB-Pokal und UEFA-Cup), ehe er an den HSV ausgeliehen wurde. Der neue Trainer Egon Coordes brachte ihn aus München mit. In 2 Jahren brachte es der Junioren-Nationalspieler (14 Spiele in der U20/U21) auf 60 Einsätze und 1 Tor im HSV-Trikot.1992 zurück nach München. Reifte dort zum unverzichtbaren Nationalspieler mit 51 DFB-Einsätzen (1 Tor 1995 gegen Georgien). Europameister 1996, EM-Teilnehmer 2000, WM-Teilnehmer 1998.

 

Wurde mit München viermal Deutscher Meister (1994, 1997, 1999, 2000) und drei mal Vizemeister (1993, 1996, 1998), holte zweimal den DFB-Pokal 1998 und 2000) und wurde von 1998 bis 2000 Ligapokalsieger. 1996 UEFA-Pokal-Sieger (gegen Girondins Bordeaux. Stand 1999 im in letzter Sekunde gegen Manchester City verlorenen Champions League Finale. In diesem Wettbewerb Halbfinalist 1995 und 2000. Für die Münchner 182 Einsätze und 9 Tore in der BL, 22 Partien mit 2 Toren im DFB-Pokal und 6 Einsätze (1 Tor) im Ligapokal. Auch international mit 39 Spielen (3 Treffer) in der Champions League sowie 11 Begegnungen (2 Tore) im UEFA-Cup äußerst erfolgreich.

 

Ging im Juli 2000 zum FC Liverpool, wo er gleich zu Beginn sein erfolgreichstes Jahr hatte. Englischer Vizemeister. Gewann mit den Briten nochmals den UEFA-Cup (2001 gegen Deportivo Alavés), wurde Sieger in Pokal, Ligapokal, englischen Supercup und dem UEFA-Supercup. 38 Einsätze und 3 Tore in der Premier League. Doch wegen einer langwierigen Nervenerkrankung ("Guillain-Barré-Syndrom") kam er in den nächsten beiden Saisons nur noch zu je 2 Partien in der Liga.

 

In Community Shield, FA- und League Cup wurde er insgesamt 14 mal eingesetzt (2 Tore). 14 Partien (1 Treffer) wurden es im UEFA-Cup. 2 mal war er in der Champions League Quali dabei und auch beim Sieg im UEFA Supercup 2001 (ausgerechnet gegen Bayern München). Im August 2003 an die Blackburn Rovers ausgeliehen (25 Einsätze und 3 Tore in der Premier League, jeweils 1 Spiel in UEFA- und League Cup).

 

Versuchte seit dem Sommer 2004 beim VfB Stuttgart wieder Fuß zu fassen. Zum Abschluss Nochmals deutscher Meister in der Saison 1996/1997 und Finalist im DFB-Pokal (gegen den 1.FC Nürnberg). Beendete im Sommer 2007 dort seine Karriere. Nochmals 46 Spiele/ 2 Tore in der BL, 10 Einsätze im UEFA-Cup, 5 Spiele im DFB-Pokal und 2 Partien im Ligapokal.

 

Stieg bei Stuttgart als "Lehrling" als Co-Trainer bei Armin Veh ein. Als der Verein im Jahr darauf nur noch im unteren Mittelfeld herumtrudelte, stieg Babbel als Veh-Nachfolger zum Cheftrainer auf, sollte diese Position jedoch nur bis zum Saisonende einnehmen, da ihm die nötige Trainerlizenz fehlte. Durch eine Reform des Fußballlehrer-Lehrgangs konnte er weiterhin die Mannschaft trainieren. Er hatte das Team im November auf Platz 11 übernommen und führte es nach einer fulminanten Aufholjagd noch auf den dritten Platz. In der Folgesaison taumelte der Verein in der Abstiegszone, Markus wurde daraufhin im Dezember 2009 entlassen.

 

Seit Sommer 2010 coachte er den Zweitligaabsteiger Hertha BSC, sollte dort einen Neuanfang starten. Dies gelang ihm eindrucksvoll, er wurde Erster in der Zweiten Liga und stieg postwendend wieder auf. Als er nach der Hinrunde nur im hinteren Mittelfeld landete, wurde er bei der launischen Berliner Diva wieder entlassen. Nur 8 Wochen später hatte er im Februar 2012 mit der TSG 1899 Hoffenheim einen neuen Arbeitgeber. Von März bis September 2012 fungierte er dort zusätzlich als Sportlicher Leiter. Kurz vor Weihnachten war aber auch hier Schluss, die TSG stand auf dem Relegationsplatz.

 

Im Oktober 2014 wurde er in der Schweiz vom Tabellenletzten FC Luzern engagiert, machte aus der Krisenmannschaft im Abstiegskampf einen Anwärter für das europäische Geschäft. Im folgenden Jahr sprang sogar Rang 3 heraus. Sein Co-Trainer wurde zunächst Roland Vrabec (vorher St. Pauli) und dann der ex-HSVler Patrick Rahmen. Pikanterweise wurde Babbel erst verpflichtet, nachdem Thorsten Fink absagte.

 

Nach Streitereien mit der Geschäftsführung und der schlechten Tabellensituation kündigte Babel Anfang Januar 2018 an, der Verein zum Saisonende zu verlassen. Er wurde daraufhin sofort "freigestellt". Aber schon im Juni fand er einen neuen Arbeitgeber. Er wechselte dazu "down under" zu den Western Sydney Wanderers. Nach einer Sieglos-Serie und nachdem er sich zusätzlich mit Journalisten angelegt hatte, wurde er im Januar 2020 entlassen.

 

BL-Saison Sp To
1992/1993
1993/1994
27
33
1
0
Europa Sp To
  0 0
DFB-Pokal Sp To
1993/1994 3 0

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Jörg Bach (20.11.1965)

Kam 1988 zur SG Wattenscheid 09 und stieg 1990 sensationell in die Bundesliga auf. Bestritt für dieses Team neben 45 Einsätzen und 5 Toren zuvor in der zweiten Liga (von 1988 bis 1990) insgesamt 118 Bundesligaspiele (9 Tore). Im DFB-Pokal war er hier 9 mal dabei. Vorher kickte er bereits bei SC 07 Moselweiß, Germania Metternich, VfL Hamm, TuS Oberwinter, BSV Weißenthurm, Spfrd. Eisbachtal und SpVgg Wirges. Nach dem Abstieg der Wattenscheidener 1994 Wechsel an die Alster.

 

Wurde in Hamburg als Manndecker sehr schnell Stammspieler. War in 28-BL-Spielen dabei und 2 Pokalspielen dabei. 4 mal schnupperte er im Toto-Cup gegen osteuropäische Gegner internationale Luft, traf dabei 2 mal ins Tor. Nach Abschluss der Spielzeit 1994/1995 wechselte Bach für vier Jahre zum damaligen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf (56 Spiele, 4 Tore). Blieb nach dem Abstieg 1997 noch weitere 2 Jahre bei der Fortuna, wo er weitere 43 Spiele (1 Tor) absolvierte. Weitere Einsätze hatte er im DFB-Pokal (9 Spiele, 1 Tor).

 

Nach einem weiteren Abstieg 1999 in die Regionalliga zu Eintracht Trier. Konnte hier verletzungsbedingt nur noch am Saisonanfang 4 Spiele in der RL und 1 Partie im Pokal mitmischen. Am Saisonende Sportinvalide. Sprang im März 2001 noch einmal für 7 Spiele bei Wattenscheid ein (1 Tor), diesmal aber bei der zweiten Mannschaft in der Oberliga Westfalen.

 

Trainierte zunächst den TuS Montabaur und dann sechs Jahre den TSV Ermelshausen aus dem Mosel-Rheinland und übernahm im Sommer 2008 die Zügel beim Rheinlandliga-Konkurrenten SG Zell-Bullay/Alf. Nach dem Abstieg im Sommer 2011 legte er erst mal eine Pause ein. Seit Sommer 2012 war Jörg Trainer des Kreisligisten SV Binningen (der 2015 in die SG Vordereifel "integriert" wurde).

 

Im Sommer 2015 kehrte er wieder an seine frühere Wirkungsstätte beim Oberligisten SpVgg Wirges zurück, als Nachfolger für Jürgen Kohler. Doch schon sechs Wochen später im September war hier wieder Schluss. Bis zum Saisonende schwang er noch einmal das Zepter bei der SG Vordereifel, bevor er seinen endgültigen Abgang als Trainer verkündete. Aber um 2020 rum trainierte er wieder den Bezirksligisten SV Binningen, wo auch sein Sohn Yannick kickte.

 

Tritt ab und zu mit der "Trainer Promi Elf", einer von Bernhard Dietz trainierten Mannschaft mit Ehemaligen aus NRW, auf. Er wohnt wieder heimatnah in Binningen in der Nähe von Kaisersesch, absolvierte eine Ausbildung zum Industriekaufmann und ist hauptberuflich Repräsentant einer großen Kölsch-Brauerei.

 

BL-Saison Sp To
1994/1995 28 0
Europa Sp To
1994/1995-to 4 2
DFB-Pokal Sp To
1994/1995 2 0

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Alexander Bade (25.08.1970)

Gebürtiger Berliner (Tennis Borussia), der 1988 zu den Amateuren des 1. FC Köln stieß. Von 1991 bis 1994 bei den Profis. Kam aber nur zu 5 Einsätzen, da sein "Rivale" Bodo Ilgner hieß. Dann 2 Jahre bei Bayer Uerdingen (die sich 1995 in KFC Uerdingen umbenannten) in der Bundesliga. Aber auch hier nur 5 Einsätze, da kein Vorbeikommen an Bernd Dreher war. Besser lief es im Pokal, hier war er in 7 Partien dabei. Erst nach dem Abstieg 1996 war er in den 2 folgenden Spielzeiten Stammtorhüter und kam auf 57 Spiele in der 2. Liga.

 

Wurde zur Saison 1998/1999 vom HSV unter Vertrag genommen. Der Torhüter, mit gesundem Ehrgeiz ausgestattet, nahm auch hier den Kampf um die "Nummer 1" im Kasten auf - und verlor gegen Hans-Jörg Butt. Kein Einsatz, war in 2 Jahren immer nur Ersatz. Ging im Juli 2000 wieder zu den Kölnern zurück. Erlebte hier ein Wechselbad der Gefühle. Stieg 2002 aus dem Oberhaus ab, das nächste Jahr postwendend wieder auf. 2004 erneuter Abstieg, 2005 Aufstieg. Kam in Köln auf 31 Spiele in der BL, 59 Partien in der zweiten Liga und 5 Spiele im DFB-Pokal. Jeweils ein Einsatz bei den Amateuren in der Regionalliga und im DFB-Pokal. Auch jetzt hatte er in Markus Pröll und Stefan Wessels zu starke Konkurrenten. Einzig in den beiden Zweitligajahren war er Stammtorhüter.

 

Nach dem erneuten Abstieg wechselte er im Juli 2006 zum Aufsteiger VfL Bochum. Hatte wie immer in seiner Karriere das Pech, mit einem starken Keeper zu rivalisieren. Diesmal hieß er Jaroslav Drobny. Kam deshalb auch hier wieder nur auf 5 Einsätze in der Liga und 2 im Pokal. Ging deshalb 2007 für ein halbes Jahr zum Zeitligisten Paderborn, 13 Spiele in Liga 2 plus 1 Spiel im Pokal. Im Januar 2008 heuerte ihn Borussia Dortmund als Ersatzkeeper an, da sich Stammtorhüter Weidenfeller schwerwiegend verletzt hatte.

 

Er durfte hier nochmals 45 Minuten Bundesligaluft schnuppern, als er gegen Schalke für den verletzten Marc Ziegler eingewechselt wurde. Nach kurzer Beschäftigungslosigkeit im September 2008 dann zu Arminia Bielefeld, in die Bundesliga, auch hier, weil sich der etatmäßige Torhüter Fernandez verletzt hatte. Hatte hier jedoch keinen Einsatz und beendete am Saisonende nach dem erneuten Abstieg seine Karriere. In der langen Zeit stand er in der Bundesliga lediglich 48 mal im Kasten, in der zweiten Liga war er mit 129 Einsätzen erfolgreicher.

 

Seit 2009 Torwart-Trainer bei seinem langjährigen Klub 1. FC Köln, für den er in 95 Pflichtspielen im Tor stand. Doch mit dem neuen Trainer Ruthenbeck, der ihn unter anderem im Winter 2017 Andreas Menger vor die Nase setzte, kam er nicht klar. In der ersten Januarwoche 2018 erfolgte die Trennung. Aber schon 4 Wochen später hatte Alexander einen neuen Job. Er unterschrieb bei Borussia Dortmund, wo jetzt sein früherer Chef Stöger Cheftrainer war. Nach dessen Aus im Sommer 2018 war auch Bades Engagement beendet.

 

Im August 2019 wurde sein Mentor Stöger zum Sportvorstand bei Austria Wien ernannt. Er holte sich Alexander als Sportkoordinator. Zur Saison 2020/21 wurde er zusätzlich zum Torwarttrainer berufen. Ende der Spielzeit wechselte Stöger in die ungarische Hauptstadt zu Ferencvaros Budapest und nahm Bade mit. Aber schon im Dezember trennten sich die Ungarn wieder vom Trainer-Team.

 

Im November 2022 war er wieder als Torwart-Trainer in Köln zurück. Allerdings nicht beim 1.FC, sondern beim Drittligisten Viktoria.

 

BL-Saison Sp To
1998/1999
1999/2000
0
0
0
0
Europa Sp To
  0 0
DFB-Pokal Sp To
  0 0

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Milan Badelj (25.02.1989)

Da der fehlende Spielaufbau dem HSV fast den Ligaerhalt gekostet hätte, suchte man im Sommer 2012 intensiv nach einer Verstärkung. Und wurde in Zagreb fündig. Badelj begann in der Jugend von NK Zagreb und wechselte 2006 zu Dinamo Zagreb. Nachdem er 2007 für ein Jahr an den Lokalrivalen Lokomotive ausgeliehen wurde, kehrte er 2008 zurück und wurde die Leitfigur. Er war Kapitän und wurde mit Dinamo von 2009 bis 2012 viermal hintereinander kroatischer Meister. Zudem gewann er mit der Mannschaft 2009, 2011 und 2012 den Pokal und 2010 den kroatischen Supercup. Er wurde dort auch 2010 Nationalspieler. Allerdings konnte er erst Ende August nach Hamburg wechseln, da er für Zagreb noch in der Champions League Qualifikation spielen musste. Er verpasste deshalb auch die ganze Trainingsvorbereitung.

 

Frank Arnesen schwärmte: "Er ist ein Spielmacher, aber kein klassischer Zehner. Er lenkt das Spiel eher von weiter hinten, ist ein intelligenter Spieler mit einem sehr guten Passspiel." Er schätzte an ihm die "tolle Technik" und "dass er auch in kritischen Situationen Ruhe und Übersicht behält." Gemeinsam mit dem ebenfalls geholten Petr Jiracek sollte er vor der Abwehr agieren, die neue "Doppelsechs" und Mittelfeld-Schaltzentrale bilden. Nachdem er beim ersten Spiel noch nicht dabei sein konnte, erlitt er gleich beim ersten Einsatz gegen Bremen einen Muskelfaserriss, der ihn aber nur kurz handicapte.

 

Steigerte sich dann von Spiel zu Spiel und bestach durch seine feine Technik. Überzeugte zeitweise als Denker und Lenker des Spiels. Gegen Ende der Saison ließ seine Leistung nach, er wirkte überspielt. Auch in der Folgesaison konnte er nicht restlos überzeugen. Neben 5 Einsätzen im DFB-Pokal traf er in 62 BL-Partien 2 mal. Er wirkte auch in den beiden Relegationsspielen gegen Greuther Fürth mit.

 

Da der HSV dringend Geld brauchte, wurde er im August 2014 für 4 Millionen zum AC Florenz verkauft. Fand hier zur alten Form und spielte in der Spitzengruppe der Serie A. Machte sich in Hamburg keine Freunde, als er nach dem Wechsel tönte: "Ich bin sicher, dass ich zu einem besseren Verein gewechselt bin."

 

Traf dort auf Mario Gomez. Erreichte im italienischen Pokal 2015 das Halbfinale gegen Juventus Turin und Platz 4 in der Serie A. Stand im gleichen Sommer gegen den FC Sevilla im Halbfinale der Europa League, wo Florenz die nächsten beiden Jahre in die Zwischenrunde kam. Doch im Sommer 2018 verließ er Florenz ablösefrei. Seine gute Bilanz: 108 Ligaspiele mit 6 Toren, 6 Einsätze im Pokal und in der Europa League. Er verließ Florenz, da "das Leben eines Spielers nicht sehr lang ist und unglücklicherweise bin ich noch nicht bereit, mich der Fiorentina für immer zu verschreiben.“

 

Der AC Mailand, aber auch Hannover 96, zeigten großes Interesse an einer Verpflichtung. Auch Manchester United buhlte um ihn. Das Rennen machte im August 2018 der Europa League-Teilnehmer Lazio Rom. Hatte hier öfters muskuläre Probleme. 23 Spiele und 1 Tor in der Serie A, 2 in der Europa League und 1 Partie im Pokal. Wurde mit Lazio italienischer Pokalsieger. Konnte nicht an seine erfolgreiche Zeit bei Florenz anknüpfen.

 

Trotzdem überraschte, dass er im August 2019 zum FC Florenz zurückkehrte. Zunächst als Leihe, aber mit einer Kaufoption im nächsten Jahr. Traf hier auf Franck Ribery. 22 Liga-Einsätze mit 1 Treffer sowie 2 Partien im Coppa Italia. Durch die Corona-Krise hatten die Florentiner aber nicht das nötige Kleingeld für eine feste Verpflichtung. Nachdem lange spekuliert wurde, dass er zu Lokomotive Moskau wechseln würde, blieb er doch in de Serie A und unterschrieb im September 2020 bei CFC Genua. Traf hier mit Valon Behrami auf einen weiteren Spieler mit HSV-Vergangenheit. Im Sommer 2022 stiegen die Genuesen in die Serie B ab. Wurde auch Kapitän der Mannschaft.

 

Fiel öfters durch Verletzungen aus.

 

War 2014 mit dem Nationalteam mit in Brasilien bei der WM, bekam aber keine Einsatzzeiten. Dafür in allen 4 Spielen bei der EM 2016 in Frankreich eingesetzt. Reiste auch 2018 mit nach Russland zur WM. Zunächst in 2 Begegnungen dabei. Kam dann auch im Halbfinale beim Sieg gegen England zu 1 Minute Spielzeit. Darf sich jetzt Vizeweltmeister nennen! 55 Einsätze und 2 Tore bis Juni 2021.

 

Für Aufregung sorgte eine Beschwerde der Deutschen Fußballspieler-Vermittler Vereinigung (DFVV) an die Fifa, nach der Frank Arnesen beim Badelj-Transfer einen nicht lizenzierten Berater eingeschaltet haben sollte. Badelj kostete 3,5 Millionen Ablöse, an zwei Spielervermittler sollen Summen im sechsstelligen Bereich geflossen sein.

 

BL-Saison Sp To
2012/2013
2013/2014
2014-Rel
2014/2015
31
29
2
2
1
1
0
0
Europa Sp To
  0 0
DFB-Pokal Sp To
2013/2014
2014/2015
4
1
0
0

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Nabil Bahoui (05.02.1991)

Der schwedische Flügelflitzer wurde am letzten Tag der Winter-Transferperiode 2015/2016 vor allem als Zukunftsoption verpflichtet. Er hatte marokkanische Wurzeln, wurde aber in Stockholm geboren und wuchs in Stockholmer Vororten auf. Dort, bei IK Mälarhöjdens, Fruängens IF, IK Tellus und Hammarby IF, begann er auch mit dem Fußball, bevor er im Januar 2003 zur Jugendabteilung von IF Brommapojkarna stieß. 2007 kam er zur U19, ein Jahr später, als Albin Ekdal den Verein Richtung Italien verließ, wurde er gelegentlich bei den Profis in der zweitklassigen Superettan eingesetzt.

 

Die Mannschaft stieg in die Allsvenskan auf, Nabil wurde aber nur sporadisch eingesetzt. Er wurde immer wieder für kurze Zeit zu sogenannten "Kooperationspartnern" verliehen. So 2010 zu Gröndals IK und Väsby United (heute AFC United). Nach dem Abstieg 2011 von Brommapojkarna war er weiter nur Ersatzspieler und wurde zu einem weiteren Kooperationspartner, dem Akropolis IF, verliehen. Erst nach der erneuten Rückkehr wurde er in der Saison 2012 überzeugender Stammspieler mit 15 Treffern. Insgesamt traf er für den Verein aus Bromma (einschließlich 3 Spielen im Pokal) in 60 Spielen 18 mal.

 

Er galt lange Zeit als eines der "größten Versprechen im schwedischen Fußball", doch erst nach seinem Wechsel im Januar 2013 zum Erstligisten AIK Solna, blühte er förmlich auf. In zwei ein halb Jahren kam er auf 26 Treffer in 64 Partien. Hinzu kommen noch 7 Einsätze (3 Tore) im Pokal und 4 Begegnungen in der Europa League Quali. Nach einem Einsatz für die U 19 wurde er auch zum schwedischen Nationalspieler. Von Januar 2014 bis Januar 2015 trug er 8 mal das Nationaltrikot.

 

Er konnte jedoch den monetären Verlockungen nicht widerstehen und ging deshalb im Sommer 2015 in die Wüste zum saudi-arabischen Club Al-Ahli Dschidda. Er fühlte sich dort nicht wohl, kam auch nie richtig zum Zug. In der halben Saison brachte er es auf 10 Spiele. Deshalb und weil er sich weiter für die Nationalelf empfehlen wollte, griff er begeistert zu, als der HSV ihn verpflichten wollte. Auch Albin Ekdal überzeugte ihn dazu. In Hamburg war man von der Verpflichtung überzeugt. Er brachte gute Anlagen mit, konnte mit seinem starken rechten Fuß sowohl die linke als auch die rechte Bahn beackern.

 

Aber in Hamburg konnte er sich nie richtig durchsetzen. Zuerst hatte er körperlichen Nachholbedarf. Auch danach kam er nur zu 6 Kurzeinsätzen. In der nächsten Saison wurde er vom neuen Trainer Gisdol auch nur einmal berücksichtigt. Die Zeichen standen im Winter auf Trennung. Doch es fand sich kein Verein, der auch Bahoui angenehm gewesen wäre. Sein Manager trat dann böse nach und beschimpfte Gisdol auf das übelste.

 

Nach langer Suche und vielen kolportierten Meldungen wurde schließlich im August 2017 ein williger Verein gefunden. Allerdings musste der HSV beim Wechsel zu den Grasshoppers Zürich 400.000 € Abfindung zuschießen. Aber auch die Schweizer wollten ihn schon in der Winterpause wieder loswerden. Absolvierte 12 Einsätze in der Meisterschaft und deren 3 (mit 1 Tor) im Schweizer Cup. Wurde von Februar bis Juni 2018 zu seinem alten Verein aus Solna zurück verliehen, mit denen er schwedischer Meister wurde. 11 Begegnungen mit 3 Treffern in der schwedischen Liga und 3 im Pokal.

 

Doch auch nach der Rückkehr nach Zürich (wo der Trainer jetzt Thorsten Fink hieß) konnte er nie überzeugen, wirkte behäbig. So kam es Ende Januar 2019 nach insgesamt 29 Einsätzen in der Super League (1 Tor) und 5 Partien mit 1 Treffer zur endgültigen Trennung. Nur 2 Wochen später fand er in den Niederlanden Unterschlupf bei BV De Graafschap Doetinchem, wo er noch 7 mal eingesetzt wurde. Er war auch in den Playoffs 3 mal dabei. Der Verein musste am Ende wieder in die 2. Liga (die sich jetzt "Keuken Kampioen Divisie" nannte) und Nabil war wieder arbeitslos.

 

Wieder einmal kehrte er zu Solna zurück (Juli 2019). Im Dezember 2021 schwedischer Vizemeister hinter Malmö. Aber Ende des Jahres wieder arbeitssuchend. Im Februar heuerte er in der asrabischen Wüste bei Qatar SC an.

 

BL-Saison Sp To
2015/2016
2016/2017
6
1
0
0
Europa Sp To
  0 0
DFB-Pokal Sp To
  0 0

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Nils Bahr (16.12.1969)

Der gelernte Groß- und Einzelhandelskaufmann kam 1986 vom SV Siebeneichen (bei Mölln) zur HSV-Jugend, wo er auch Jugend-Nationalspieler wurde. Stand 24 mal von 1988 - 1990 bei den Amateuren im Tor. In Siebeneichen hatte er noch als Stürmer begonnen. Dann 4 Jahre bis 1994 Ersatztorhüter, sein Konkurrent Richie Golz war einfach zu gut. Insgesamt nur zehn Einsätze in der Bundesliga und ein Pokalspiel (gegen den Karlsruher SC), ehe er vor der Saison 1994/1995 zum TuS Hoisdorf in die Regionalliga wechselte (16 Einsätze).

 

Er war ein großer Pechvogel. Anfang 1991 kam er mit einer Virusinfektion vom Ägyptenurlaub zurück. Kurz danach wurde er beim 'Einsteigen von einem Auto erfasst, flog durch die Luft und entkam nur knapp dem Tod. Dann ein Riss an der rechten Hand und ein Fingerbruch, der nochmals gebrochen werden musste, da er verkehrt zusammen wuchs. So konnte es mit der Karriere nichts werden! 

 

Mit der deutschen Militär-Nationalmannschaft erlangte er Bronze bei der WM 1993. "Nille" ging 1995 anschließend für 2 Jahre zum damaligen Regionalligisten SV Lurup (55 Spiele) und kehrte dann für ein halbes Jahr zu den HSV-Amateuren zurück. Von Januar 1998 bis Sommer 2002 beim Verbandsligisten Vorwärts-Wacker Billstedt. Kam hier auf 55 Partien. Stand dann immer noch im Kasten, zuerst beim TSV Bargteheide. Und seit 2005 Torwart (und ab und zu auch Verteidiger!) und Co-Trainer beim Breitenfelder SV. Hütete hier 88 mal das Tor und ihm gelang ein Treffer. Von September 2011 bis Juni 2013 "nur" noch Co-Trainer.

 

Tritt auch immer wieder mit der HSV-Altliga auf.

 

BL-Saison Sp To
1990/1991
1991/1992
1992/1993
1993/1994
1
7
2
0
0
0
0
0
Europa Sp To
1991/1992-ue 1 0
DFB-Pokal Sp To
1992/1993 1 0

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Harry Bähre (22.07.1941)

Ein Mann der allerersten Stunde, er bekam in der Bundesliga den Spielerpass mit der Lizenznummer 001. Absolvierte für den HSV 78 Bundesligaspiele zwischen 1963 und 1967 und erzielte zwei Tore. Schon als Kind spielte er beim "FC Lessing" einer Straßenmannschaft mit seinen späteren Kollegen Stapelfeld, Kurth und den Dörfel-Brüdern. Kam dann 1956 von Grün-Weiß Ottensen zur HSV-Jugend. Schon seit 1960 in der Oberliga eine Stütze (erzielte hier in 32 Spielen fünf Tore).

 

Erwarb sich schnell den Ruf als "Terrier und Wadenbeißer". Wurde nach der gewonnenen Deutschen Meisterschaft 1960 ins Team geholt. War im Mai1961 auch im Europapokal der Landesmeister in den drei dramatischen Halbfinal-Begegnungen gegen den FC Barcelona dabei. Wurde 1963 DFB-Pokalsieger (gegen Dortmund) und stand 1967 im Finale dieses Wettbewerbs gegen Bayern München. Auch im Dezember 1963 stand er auf dem Feld, als in weiteren 3 packenden Begegnungen gegen den FC Barcelona (diesmal im Europapokal der Pokalsieger die Revanche gelang. Neben den 6 Partien in diesem Pokal (1 Treffer) machte er in der Bundesliga 78 Spiele mit 2 Treffern für den HSV und erreichte im DFB-Pokal weitere 6 Einsätze.

 

Ging zum Karriereabschluss wie viele seiner Kollegen 1967 für 3 Jahre in die damals zweitklassige Regionalliga Nord zu Barmbek-Uhlenhorst. Machte hier 76 Spiele und erzielte 2 Tore.

 

Der Besitzer eines sehr erfolgreichen Litho-Unternehmens (Reproduktionstechniken) war im HSV nicht nur 4 Jahre als Rechnungsprüfer sondern auch als Leiter der Fußball-Amateurmannschaft tätig. Zeitweise auch Vizepräsident in der unglücklichen Seeler-Ära. Er betreute 1969 erst die Amateure, danach die A-Jugend und war ein Jahr später Co-Trainer unter Klaus Ochs. Er war Scout (für Trainer Kuno Klötzer) und Sportlicher Berater (für Präsident Jürgen Hunke).

 

Wohnt in Lokstedt und war dem HSV 12 Jahre lang als Manager der HSV-Altliga verbunden. Harry ist seit 1956 immer beim HSV, in welcher Funktion auch immer. Logische Konsequenz deshalb, dass er Ehrenmitglied ist. Rückblickend über sich meinte er: "Um das einmal festzuhalten: Ich konnte nicht nur kloppen, sondern auch Fußballspielen. Meine Technik konnte sich sehen lassen."

 

Die Nationalelfkarriere war nicht so erfolgreich. Zwar bescheinigte ihm Herberger, dass er "aufgrund seiner guten Leistungen beim HSV zum Kreis der Nationalmannschaft zählt." Er wurde auch dreimal eingeladen, aber Trainer Mahlmann untersagte ihm die Teilnahme. Auch einige Verletzungen verhinderten hier eine mögliche Karriere. So reichte es nur zu einem Einsatz in der Amateur-Nationalelf.

 

BL-Saison Sp To
1963/1964
1964/1965
1965/1966
1966/1967
22
26
14
16
1
1
0
0
Europa Sp To
1963/1964-po 6 1
DFB-Pokal Sp To
1963/1964
1966/1967
2
4
0
0

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Riccardo Baich (28.10.1973)

Ein großes Talent, das über den Jugend- (Hansa Rostock und HSV) und Amateur-Bereich (ab 1990) zu den Profis stieß. Wurde als Auswechselspieler auch 2mal in der Bundesliga (insgesamt 15 Minuten) und 1mal im Intertotocup (gegen den ungarischen Vertreter FC Vari) eingesetzt. Bei den Amateuren war er erfolgreicher, stand 65 mal auf dem Feld und es gelangen ihm 22 Treffer. 1994 zum eben in die Zweite Liga aufgestiegenen FSV Frankfurt. War bei 19 Begegnungen dabei und stieg wieder ab. Im folgenden Jahr in der Regionalliga 4 mal dabei (1 Tor).

 

Kam 1996 nach2 Jahren in die Hansestadt zurück und spielte in der Regionalliga für den 1. SC Norderstedt. Wurde aber dort ausgemustert, weshalb es in 2 Jahren bei 38 Einsätzen und 6 Toren blieb. Beim eben in die drittklassige Regionalliga Nord (Regionalliga war noch 4teilig) aufgestiegenen Lüneburger SK war er von 1998 - 2001 beschäftigt. In der Relegation gegen Kickers Emden gelang 2000 der Verbleib in der neu geschaffenen zweigeteilten Regionalliga-Nord. Insgesamt 95 Einsätze mit 25 Toren.

 

Nach dem Abstieg 2001 kam er über den Umweg RW Essen (20 Regionalliga-Einsätze, 6 Tore) im Sommer 2002 zum Oberligisten ASV Bergedorf 85 (28 Spiele, 7 Tore). Nach 2 erfolgreichen Jahren (2003 - 2005) bei den HSV-Amateuren in der Regionalliga (50 Partien und 13 Tore) wieder beim Lüneburger SK, die jetzt in der Oberliga dümpelten und in der Insolvenz steckten. Im Sommer 2007 zum Lübecker Vorortclub TuS Neetze, wo er seit der Saison 2008/2009 zusätzlich auch das Traineramt ausübte. Stieg gleich aus der Bezirksoberliga ab. Im Sommer 2011 trat er zurück und spielte für die zweite Mannschaft von Neetze.

 

Im Januar 2012 kehrte er zum Lüneburger SK (der jetzt nach der Insolvenz LSK Hansa hieß) zurück, diesmal zunächst als Co-Trainer der A-Junioren und ab dem Sommer als Cheftrainer. Im Sommer 2013 wechselte er innerhalb Lüneburgs für 3 Jahre als Trainer zum Kreisligisten VfL. Aber immer noch nicht ließ ihn das runde Leder los. Im Sommer 2016 unterstützte er bis zum Winter den MTV Römstedt in der Kreisliga Uelzen auf dem Feld. Bei letztgenanntem Verein wurde er im Sommer 2020 als Co-Trainer verpflichtet. Aus gesundheitlichen Gründen musste er im Sommer 2021 pausieren.

 

Übernahm dann dort wieder das Zepter.

 

2004 machte er ein Fernstudium in Sportmarketing und arbeitete dann als Marketingmitarbeiter u.a. beim Lüneburger SK und bei einer Zeitung. Spielte später auch bei den Alten Herren von Eintracht Hittfeld.

 

BL-Saison Sp To
1993/1994 2 0
Europa Sp To
1994/1995-to 1 0
DFB-Pokal Sp To
  0 0

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Holger Ballwanz (07.09.1967)

Lernte beim Möllner SV das Fußballspielen und folgte seinem Entdecker Gerd-Volker Schock 1987 zu den HSV-Amateure und anschließend zum Bundesliga-Team. Sein erstes Spiel bei den Profis war am 20.09.1989 bei der dramatischen Verletzung von Dittmar Jakobs gegen Werder Bremen, wo sich dieser einen Karabinerhaken in die Nieren rammte. Zwischen 1989 und 1992 kam der Abwehrspieler aus Mölln zu 41 Bundesliga-Einsätzen. Gehörte zum Stamm, erzielte drei Tore. 2 Berücksichtigungen im DFB- und 6 Einsätze im UEFA-Pokal.

 

Wechselte vor Beginn der Spielzeit 1992/1993 zum VfL Wolfsburg, der in diesem Jahr in die 2. Liga aufgestiegen war. 143 mal spielte er in dieser Liga und erzielte 11 Tore. Kam 1994 ins Finale des DFB-Pokal (gegen Mönchengladbach). Mit den Niedersachsen gelang Ballwanz 1997 der Sprung in die Bundesliga, er spielte mit den "Wölfen" in der Saison 1999/2000 sogar international im UEFA-Cup, kam hier auf 5 Einsätze. In der Bundesliga machte er 2 Tore in 56 Spielen und im Pokal waren es 11 Partien. Er stand 1995 im DFB-Pokal-Finale gegen Mönchengladbach und 1999 im Halbfinale gegen Werder Bremen.

 

2000 zu Hannover 96 in die zweiten Liga, bekam hier nur noch 3 Einsätze und 1 Pokalspiel. Da sein Vertrag nicht verlängert wurde, beendete er im Sommer 2001 nach 97 Spielen (5 Tore) in der ersten Liga und 146 Spielen (11 Tore) in Liga zwei seine Profilaufbahn.

 

Zurück zum VfL Wolfsburg, wo er seit 2001 durchgehend Fan-Beauftragter war. Arbeitete dort auch als Co-Trainer der U19. Coachte nebenbei ab 2008 die Oberliga-Mannschaft des SSV Vorsfelde, das erste Jahr zusätzlich als Spieler (6 Spiele). Dort im September 2011 entlassen, sein Nachfolger war Michael Spies. Feierte 2021 sein 20jähriges Jubiläum als Fan-Beauftragter.

 

"Balli" setzt sich bei " Show Racism the Red Card- Deutschland e.V." vehement und aktiv gegen Rassismus ein. Bei der Traditionsmannschaft des VfL Wolfsburg fungiert er als Spielertrainer.

 

BL-Saison Sp To
1989/1990
1990/1991
1991/1992
21
16
4
3
0
0
Europa Sp To
1989/1990-ue
1991/1992-ue
5
1
0
0
DFB-Pokal Sp To
1990/1991 2 0

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Ralf Balzis (31.07.1965)

Einer von vielen, die ihr Glück in Hamburg suchten. Der gelernte Kfz-Mechaniker kam über die Jugendteams Germania Weilbach und SG Hoechst 1983 zu Kickers Offenbach. In der Bundesliga kein Einsatz. Nach dem Abstieg 1984 5 mal in der 2.Bundesliga (2 Treffer).

 

HSV-Manager Günter Netzer lockte ihn 1985 an die Alster und war überzeugt, dass Balzis mit "seiner Kopfballstärke, seinem starken linken Fuß, seinem Einsatzwillen und seiner Statur alle Voraussetzungen mitbringt, den Durchbruch zu schaffen." Zwischen 1985 und 1987 bestritt er 30 Einsätze im HSV-Trikot, wobei er sich neunmal als Torschütze auszeichnete und wurde 1987 Vizemeister und DFB-Pokalsieger (allerdings ohne zu spielen). Wurde im Pokal nur in der 1. Runde gegen den VfL Bochum eingesetzt. Im UEFA-Pokal war er gegen Sparta Rotterdam dabei. 1986 musste er auch seinen Grundwehrdienst ableisten. Der neue Manager Magath wollte ihn eigentlich zur Saison 1986/1987 vorzeitig abgeben, Ralf weigerte sich, vorzeitig den Verein zu verlassen. Kam dann nur noch sporadisch zum Einsatz.

 

"Büffel" wechselte danach 1987 für 2 Jahre zu Eintracht Frankfurt (wo er erneut ohne Einsatz 1988 den DFB-Pokal gewann) und bestritt 35 Spiele (5 Tore). Im  Europapokal der Pokalsieger 19984/1985 wurde er 4 mal berücksichtigt. Ebenfalls 4 mal im DFB-Pokal dabei und 1989 gegen Bremen im DFB-Supercupfinale. Zusätzlich 1988 ein Relegationsspiel gegen Saarbrücken, wo der Abstieg verhindert wurde.

 

Dann ab 1989 bei Vienna Wien (49 Spiele, 16 Tore) und 3 Partien in UEFA- und Intertoto-Cup (1 Treffer) und ab Januar 1991 (gemeinsam mit Oliver Bierhoff) bei Wüstenrot Salzburg. Dieser Club hieß ursprünglich Austria und von 1978 bis 1997 Casino, 2005 entstand daraus Red Bull Salzburg.

 

1991 zum VfL Osnabrück in die zweite Liga Nord. Ein Jahr später Aufstieg in die neugeschaffene eingleisige 2. Liga. Holger war in 7 Ausscheidungsspielen dabei und erzielte 1 Tor. Es folgte aber der sofortige Abstieg in die drittklassige Oberliga. Die Mannschaft gewann prompt die Deutsche Amateurmeisterschaft. Und es gelang 1994 der Aufstieg in die die neu geschaffene Regionalliga Nord. Von 1991 bis 1996 machte er für Osnabrück 43 Zweitliga-Spiele (8 Tore), 64 Begegnungen (16 Tore) in der Regionalliga, 29 Partien (5 Tore) in der Oberliga und 4 Spiele im DFB-Pokal.

 

1996 zu Wattenscheid 09, die souverän Meister in der Regionalliga West wurden und in die 2.Bundesliga aufstiegen. Ralf verließ aber nach1 Jahr den Ruhrpott nach nur 8 Einsätzen und heuerte beim Regionalligisten SV Wilhelmshaven an. Agierte als Spieler und Co-Trainer. In 2 Jahren 58 Spiele und 5 Tore.1999 im Alter von 34 für zwei Jahre zu den damals in der Verbandsliga dümpelnden Sportfreunde Lotte. 2001 war Schluss. Insgesamt 65 BL-Spiele (14 Tore) und 55 Zweitligaspiele (11 Tore).

 

Absolvierte eine Ausbildung zum Finanzdienstleister, war seit 2000 Mitarbeiter bei der "AWD." Trainerstart 2001 bei BS Vörden. Der Hesse wohnte seit Anfang der 70er Jahre im Osnabrücker Raum. Ab 2002 Jugendtrainer des VfL Osnabrück, wo auch sein Sohn Ricardo spielte. Schnürte von März 2008 bis zum Januar 2011 nochmals die Stiefel für den Oberligisten SC Spelle-Venhaus (8 Einsätze). Ab dem Sommer 2009 Trainer beim BW Merzen in der Bezirksliga. Engagement dort im Sommer 2012 beendet.

 

Aber schon im September des gleichen Jahres übernahm er denn ostfriesischen Bezirksligisten TuS Neuenkirchen. Nach Abstiegsgefahr dort im März 2014 entlassen. Coachte von Juli 2014 bis Mai 2015 die A-Jugend der Spfrd. Lotte, bis die Mannschaft disqualifiziert wurde. Betreute 2017 in seinem Wohnort die B-Jugend des FCR Bramsche.

 

Von 2002 bis 2012 zusätzlich als Regional-Scout für den HSV unterwegs. Auch für die "HSV-Allstars" und die VfL Osnabrück- und Uwe Seeler-Traditionsteams läuft er immer wieder mal auf. Ebenso (unter anderem mit Ingo Anderbrügge) bei Wohltätigkeitsveranstaltungen für die Ruhrpotthelden. Einen Traum hat er noch: "Bundesliga-Trainer zu werden, das wäre eine Riesen-Sache. Man weiß nie, wer anruft. Ich bin immer bereit."

 

Beruflich hatte er sich beim Finanzdienstleister "Swiss Life Select" (ehemals "AWD") und dann bei "PensionCapital GmbH " ein zweites Standbein geschaffen.

 

Er und sein Kollege Manfred Kastl heirateten in den 90ern zwei Schwestern. Die Söhne (also Cousins) Ricardo Balzis und Jonas Kastl spielten im Hamburger Amateurfußball unter anderem bei Altona 93 bzw. Curslack-Neuengamme.

 

BL-Saison Sp To
1985/1986
1986/1987
22
8
5
4
Europa Sp To
1985/1986-ue 1 0
DFB-Pokal Sp To
1985/1986 1 0

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Sergej Barbarez (17.09.1971)

Der Bosnier (der auch Wurzeln in Serbien und Kroatien hat) begann bei Velez Mostar, nebenbei war er auch noch in der obersten Spielklasse als Basketballer aktiv. Kam 1991 in den Ferien nach Deutschland und blieb wegen des Bürgerkriegs hier. Frank Pagelsdorf lotste seinen Schützling, der bereits bei Hannover 96, Union Berlin und Hansa Rostock erfolgreich unter dem Trainer gespielt hatte, an die Alster.

 

Die Karriere in Deutschland begann im Januar 1992 bei den Amateuren von Hannover 96. Im Sommer erhielt er einen Vertrag beim Zweitligateam, das 1992 völlig überraschend den DFB-Pokal gegen Mönchengladbach geholt hatte. War dann im folgenden Supercupfinale gegen VfB Stuttgart dabei. In der 2.Liga kam er auf 18 Spiele und 2 Tore.

 

1993 Wechsel in die Hauptstadt zu Union Berlin in der Oberliga Nordost Mitte (29 Begegnungen, 15 Tore) und ab 1994 in der neuen Regionalliga Nord/Ost. Hier erzielte er in 2 Jahren stattliche 31 Treffer in 59 Spielen. Wegen immenser Schulden wurde er 1996 an Hansa Rostock verkauft. War jetzt in der Bundesliga gelandet! Neben 59 Spielen und 13 Toren in der Liga wurde er auch in 3 Pokalpartien auf (1 Tor).

 

Im Sommer 1998 zu Borussia Dortmund, wo er zu 6 Einsätzen und 1 Tor in der Champions League (samt Quali) kam. Im anschließenden UEFA-Pokal wurde er 2 mal berücksichtigt. Im Ligapokal waren es 2 und im DFB-Pokal 3 Partien. In der Bundesliga mischte er 36 mal mit, wobei ihm nur 6 Treffer gelangen. Da er zuletzt nicht mehr zum Einsatz kam und teilweise von Trainer Krauß suspendiert (aus "disziplinarischen Gründen") wurde, folgte er gern dem Ruf seines Mentors Pagelsdorf, der jetzt an der Alster das Zepter schwang.

 

Der vielseitige Offensivspieler schlug in Hamburg ein wie eine Bombe. In seinem ersten Jahr im HSV-Trikot erzielte der Bosnier 22 Tore und wurde als dritter HSV-Spieler - zuvor schafften dies Horst Hrubesch und Uwe Seeler - Bundesliga-Torschützenkönig. Zwischenzeitlich glänzte er durch seine konstruktive Spielweise auch mit Torvorlagen und riss als Kapitän die Mannschaft mit. Manchmal zeigte er zu viel Engagement, weswegen er immer wieder mal Platzverweise erhielt.

 

War 2000 beim sagenumwobenen 4:4 gegen Juventus Turin dabei. Gewann 2006 den UI-Cup gegen Valencia und 2003 den Ligapokal gegen Dortmund. Trug maßgeblich zum 3. Platz in der Saison 2005/2006 bei. Seine sehenswerte Bilanz beim HSV: tolle 66 Treffer in 174 BL-Begegnungen,  10 Partien (3 Tore) im DFB-Pokal und 3 im Ligapokal (1 Tor). International erzielte er jeweils 2 Treffer in der Champions League (7 Partien), UEFA-Pokal ( 13 Einsätze und UI-Cup (8 Partien)

 

Unverständlich, dass er von der Vereinsführung anschließend keinen neuen Vertrag erhielt. Er wollte bei "seinem" HSV bleiben, ebenso wie die Fans. Aber Vorstandschef Bernd Hoffmann wollte das Geld für ihn einsparen. Ernüchtert wechselte Sergej 2006 zu Bayer Leverkusen. Wuchs auch dort rasch in die Rolle eines Führungsspielers hinein und war bei den Fans sehr beliebt. Kam noch einmal auf 61 Spiele und 11 Tore in der Bundesliga, 22 Partien und 6 Tore im UEFA-Cup, 2 Partien im DFB-Pokal und einen Einsatz im Ligapokal.

 

Im Sommer 2008 beendete er nach 330 Erstligaeinsätzen und 96 Toren seine eindrucksvolle Karriere und machte seinen Trainerschein. In den europäischen Wettbewerben (Champions League, UEFA-Cup, UI-Cup) absolvierte er sagenhafte 55 Begegnungen und war dabei 13 mal erfolgreich. Jahrelang (bis Ze Roberto kam) war er Rekordhalter als Ausländer mit den meisten Spielen in der Bundesliga.

 

Auch in seiner Heimat sehr beliebt. Wurde dort 2001 und 2003 Fußballer des Jahres sowie 2005 Sportler des Jahres, außerdem wurde in Mostar eine Straße nach ihm benannt. Aber auch in die HSV-Familie kehrte er kurz zurück. Im Januar 2009 wurde er in den Aufsichtsrat gewählt. Leider stieg er nach den endlosen Querelen in der Vorstandsetage im Mai 2010 frustriert wieder aus. Wie viele seiner ex-Kollegen hatte er auch das Pokern als neues Hobby entdeckt und trat hier bei etlichen Turnieren an. Lotto King Karl widmete ihm den Song "Zvijezda Bosne" (Stern von Bosnien).

 

Er wollte wieder zurück zum Spielfeld, diesmal allerdings an die Seitenlinie. Machte deshalb auch in Bosnien seinen Trainerschein und war auch immer wieder als Trainer Bosniens im Gespräch. "Ich könnte mir gut vorstellen, irgendwo in der dritten, zweiten oder auch ersten Liga als Co-Trainer zu arbeiten. Oder als zweiter oder dritter Co-Trainer. Ich will lernen, mich hinten anstellen. Ich muss nicht sofort ins Rampenlicht." Eine große reißerische Illustrierte (die mit 4 Buchstaben) boykottierte er und gab keine Interviews.

 

Das Trikot für die Nationalelf von Bosnien-Herzogwina trug er 49 mal und erzielte dabei 17 Tore. Trat dort 2006 wegen dauernder Querelen und Einmischung der Politik zurück. Der langjährige Kapitän war leider nie bei einem Großereignis dabei, scheiterte zweimal in der Qualifikation (EM 2004, WM 2006).

 

BL-Saison Sp To
2000/2001
2001/2002
2002/2003
2003/2004
2004/2005
2005/2006
31
24
24
32
30
33
22
7
6
10
11
10
Europa Sp To
2000/2001-cl
2000/2001-ue
2003/2004-ue
2004/2005-ui
2005/2006-ui
2005/2006-ue
7
2
2
3
5
9
2
0
0
0
2
2
DFB-Pokal Sp To
2000/2001
2001/2002
2002/2003
2003/2004
2004/2005
2005/2006
1
1
1
3
1
3
0
0
0
0
0
3
Liga-Pokal Sp To
2000/2001-li
2003/2004-li
1
3
0
1

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Peter Barfuß (11.04.1944)

Seit seiner frühesten Jugend schnürte Peter Barfuß seine Fußballschuhe beim TUS Hamburg (1952 - 1964). Dieser Verein aus Hamburg-Borgfelde bezeichnet sich selbst als "ältesten Fußballverein Hamburgs". Dann war er 4 Jahre bis 1968 bei den Amateuren des HSV. Eine Saison lang, 1966/1967, gehörte der Verteidiger zum Lizenzspieler-Kader des HSV. Bestritt während dieser Zeit ein Spiel am 15. April 1967 bei der 1:2-Niederlage beim Meidericher SV (heute MSV Duisburg). Nach einem weiteren Jahr bei seinem Stammverein TuS Hamburg kickte er 3 Jahre bis 1972 bei der SpVgg Blankenese in der Hamburger Oberliga. Streifte sich anschließend 5 Jahre das Trikot der Ligamannschaft von TuS Holstein Quickborn über. 1977 war dann Schluss.

 

Peter Barfuß war beruflich in Hamburg tätig. Taucht ab und zu immer wieder in den Gazetten auf: als Tennis-Spieler. War Mannschaftsführer des "1.Herren 65"-Team des TC Egenbüttel aus dem Pinneberger Kreis. Mit den Amateuren des HSV der 70er Jahre trifft er sich immer noch.

 

BL-Saison Sp To
1966/1967 1 0
Europa Sp To
  0 0
DFB-Pokal Sp To
  0 0

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Karsten Bäron (24.04.1973)

Wuchs ab 1979 in der Jugend von Hertha Zehlendorf auf. Wurde dort in der Saison 1991/1992 Torschützenkönig in der neu geschaffenen (damals drittklassigen) NOFV-Oberliga Staffel Mitte. Erzielte sagenhafte 29 Treffer in 30 Spielen, was die Profivereine aufhorchen ließ. Der neue Manager Bruchhagen konnte ihn aber zum HSV lotsen. 27 Einsätze in der Saison 1992/1993 ließen auf eine große Karriere hoffen, zumal er in seiner ersten Saison gleich 8 Treffer erzielte. Auch in der Folgesaison war er mit 13 Treffern in 32 Partien der "Goalgetter".

 

Stand dann kurz vor der Berufung in die Nationalelf und zweimal auch kurz vor dem Wechsel nach München, was sich wegen mehrerer Knieoperationen jedoch zerschlug. Nach einer langwierigen Verletzung war er erst wieder ab der Vorrunde 1995/1996 aktiv. Dann weitere Rückschläge (Knorpelschaden): 1997/1998 und 1998/1999 kam Bäron zu keinem Einsatz. Feierte sein Comeback am 18.12.1999 beim 6:1 gegen den MSV Duisburg im Volksparkstadion. Die Fans hatten den Langen so lautstark gefordert, dass der Duisburger Torsten Wohlert extra den Ball ins Seitenaus schlug, um die Einwechslung von "Air" Bäron zu ermöglichen.

 

Leider plagten den Stürmer auch in der Folge wieder Verletzungen, so dass er seine Laufbahn 2001 nach insgesamt 8 Knieoperationen beendete und als Trainer in den Jugendbereich des HSV wechselte. Insgesamt lief er für den HSV in 124 BL-Spielen auf und erzielte dabei 39 Treffer. Für die HSV-Amateure machte er in der Oberliga 4 Tore in 6 Spielen. Und im Pokal machte er in 8 Begegnungen 4 "Buden". Für die U21 der Deutschen Nationalmannschaft absolvierte er 16 Partien (3 Tore).

 

Seit Januar 2006 für die 2. Mannschaft des HSV verantwortlich. Konnte leider auch im Juli 2008 den Abstieg in die nun viertklassige Regionalliga Nord nicht verhindern. Nachdem das Team aber auch hier in der Nähe der Abstiegsplätze herumkrebste, wurde er kurz vor der Winterpause entlassen. Stritt vor dem Arbeitsgericht gegen seinen ehemaligen Club, obwohl er an ihm hing. ("Ich bin jetzt 17 Jahre beim HSV - und der Verein wird immer mein Verein sein. Das ist unantastbar. Einzig die handelnden Personen wechseln)".

 

Im Februar 2010 folgte endlich eine gütliche Einigung. Bernd Hoffmann: "Er geht als Freund und wird beim HSV immer ein gern gesehener Gast sein."

 

BL-Saison Sp To
1992/1993
1993/1994
1994/1995
1995/1996
1996/1997
1997/1998
1998/1999
1999/2000
2000/2001
27
32
14
19
25
0
0
7
0
8
13
4
7
7
0
0
0
0
Europa Sp To
1994/1995-to
1996/1997-ue
2
5
1
3
DFB-Pokal Sp To
1992/1993
1993/1994
1994/1995
1996/1997
1
3
1
3
0
2
2
1

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Lars Bastrup (31.07.1955)

Vollständiger Name: Lars Bastrup Jörgensen. Kam zur Glanzzeit des HSV mit Trainer Happel an die Alster. Zwischen 1981 und 1983 erzielte der nur 176 cm große Blondschopf in 59 Bundesligaspielen 18 Tore für den HSV. Wegen seiner wichtigen Tore in den internationalen Wettbewerben erhielt er den Spitznamen "Mr. Europacup." Erzielte 6 Treffer in 20 Begegnungen. Im DFB-Pokal war er 10 mal dabei und traf 4 mal.

 

Der frühere Literaturstudent gehörte mit zur glorreichen Erfolgsmannschaft, die 1983 in Athen den Europapokal der Landesmeister gegen Juventus Turin gewann. Musste dort in der 56. Minute wegen eines doppelten Kieferbruchs (Ellbogencheck vom Gegenspieler Gentile) ausgewechselt werden. Wurde mit dem HSV zweimal Deutscher Meister (1982, 1983) und war UEFA-Cup-Finalist (gegen IFK Göteborg)1982.

 

Begann in seiner dänischen Heimat in der Jugend von Silkeborg IF und ab 1974 beim IHF Aarhus. Im Januar 1976 kam er zum ersten Mal nach Deutschland und versuchte in 18 Partien (2 Tore) vergeblich mit, den Abstieg von Kickers Offenbach zu verhindern. Blieb bei den Hessen noch eine weitere Saison in der 2. Bundesliga Süd (31 Spiele, 11 Tore), bevor er im Sommer 1997 zu IHF Aarhus zurückging. 2 Jahre später wechselte er innerhalb der Stadt zum "großen" Aarhus GF.

 

Ging dann nach seiner Hamburger Zeit wieder in die Heimat zum Aarhuser Vorortclub Skovbakken Ik und zu Ikast FS. Im April 1986 zog er sich im Pokalhalbfinale gegem eine schwere Knieverletzung zu, die operiert werden mußte. dete darauf die Laufbahn, fungierte aber noch kurz als Trainer bei Ikast. Für die dänische Nationalelf lief "Wiesel" 30mal auf und erzielte 10 Tore. War in Dänemark Fußballer des Jahres 1980 und Torschützenkönig 1985 in der "Superliga".

 

Dann Funktionär beim FC Midtjylland. Der Ex-Gymnasiallehrer lebt in Dänemark in Risskov bei Aarhus, verdiente sein Geld als Unternehmer und ist heute Leiter einer christlichen Hausgemeinde ("Kerem Shalom") in Risskov, die enge Kontakte zu einer jüdischen Gemeinde im Norden Israels pflegt. Vor einigen Jahren schrieb Bastrup zudem ein Buch über Israel. Mit dem HSV hat er abgeschlossen, einzig zu Bernd Wehmeyer hat er noch guten Kontakt.

 

Dem "Hamburger Abendblatt" sagte er in einem Interview: "Ich hatte immer Angst, dass sich die Erfolge, aber auch die Misserfolge im Fußball traumatisch auswirken könnten und von meinem Körper Besitz ergreifen. Profifußballer leben in einer eigenen Welt, ich wollte aber den Boden nicht verlieren, das Zwischenmenschliche nicht zerstören." und "Ein Fußballspieler hat einen Fulltime-Job. Da verliert man schnell die Beziehung zum normalen Leben. Ich bin isoliert, weiß bald nicht mehr, wie der Durchschnittsbürger zurechtkommt."

 

Er sieht die HSV-Ära sehr nüchtern und sachlich: "Diese Titel sind, wie die ganze Zeit in Hamburg, ein Teil meines Lebens. Wenn ich an die Zeit in Hamburg denke, empfinde ich Freude, aber keine Sehnsucht." Aber auch: "Wir lieben den Hafen, Planten un Blomen, Hamburg ist eine wunderschöne Stadt."

 

BL-Saison Sp To
1981/1982
1982/1983
34
25
13
5
Europa Sp To
1981/1982-ue
1982/1983-la
12
8
2
4
DFB-Pokal Sp To
1981/1982
1982/1983
6
4
2
2
Liga-Pokal Sp To
1982/1983-sc (1) (0)

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David Bates (05.10.1996)

David begann in seiner Heimatstadt Kirkcaldy (schottische Hafenstadt 20 km nördlich von Edinburgh) beim Raith Rovers FC, wo er sämtliche Jugendjahrgänge durchlief. Der Verein spielte in der zweithöchsten schottischen Liga, der Scottish Championship. 2014 gewann man den Challenge Cup, David war 2 mal dabei. Im Januar wurde er zunächst für 4 Monate an den Viertligisten East Stirling (17 Einsätze und 1 Tor in der Scottish League Two) ausgeliehen und im Herbst dieses Jahres für 3 Monate an den Drittligisten Brechin City (10 Partien mit 1 Treffer in der Scottish League One).

 

Für die Raith Rovers brachte er es insgesamt auf 10 Begegnungen in der Championship, 2 mal war er im SFA Cup dabei und 1 mal im League Cup. In einem Spiel gegen die nach der Insolvenz eben wieder in die 2. schottische Liga Glasgow Rangers wurde er zum "Man of the Match" gewählt. "Ginger Ramos", wie ihn die Fans wegen seiner roten Haare und der rauen Spielweise nannten, fiel dadurch den Rangers auf.

  

Im August 2016 wurde David zunächst vom Traditionsclub aus de Hauptstadt ausgeliehen und in der U20 überzeugen, so dass er im Januar 2017 dort fest für die erste Mannschaft verpflichtet wurde. Hier machte der Abwehrrecke in 22 Spielen (1 Tor) nachhaltig auf sich aufmerksam. 4 mal wurde er im SFA Cup eigesetzt und war auch in den beiden (verlorenen) Qualifikationsspielen gegen Progrès Niedercorn aus Luxemburg dabei. Er verdrängte den portugiesischen Europameisters Bruno Alves, fiel zuletzt aber durch eine Bänderverletzung aus.

 

Der HSV war wieder einmal in starken Geldnöten, zudem drohte der erstmalige Abstieg (der dann leider Wirklichkeit wurde). Die Verantwortlichen griffen schnell zu, als der Schotte ablösefrei zu haben war. Der 1,93 m große Rotschopf unterzeichnete beim HSV zum Sommer 2018 einen ligaunabhängigen Vierjahres-Vertrag. Kaderplaner Johannes Spors sagte in einer Pressemitteilung: "David bringt in der Kombination aus Körpergröße, Geschwindigkeit, Mentalität und Verantwortlichkeit Merkmale für die Defensive mit, die dem HSV sicher guttun werden. Er ist ein bodenständiger Typ, der seine Karriere aktiv entwickeln und dafür hart arbeiten will.“ Bates schwärmte von Hamburg: "Wie die Rangers, ist auch der HSV ein Kultklub mit toller Tradition und dem damit einhergehenden Druck“.

 

Eigentlich anfangs nur als Back-Up von Jung eingeplant. Durch dessen schwere Verletzung rückte er in die Startelf und etablierte sich rasch. Bildete mit Van Drongelen die Innenverteidigung, War immer wieder mal für einen "Bock" gut. Spielerische und technische Defizite kompensierte er durch Einsatz. Verlor im letzten Saisonviertel seinen Platz wegen einer Bänderdehnung an Leo LaCroix. Erlitt am vorletzten Spieltag eine Teilruptur des Innenbandes im linken Sprunggelenk, weswegen er auch große Teile der Sommervorbereitung verpasste.

 

Es blieb bei einem Gastspiel mit 25 Liga- und 3 Pokalbegegnungen. Da der HSV "aufrüstete", Letschert und Ewerton verpflichtete und Papadopoulos sich gesund meldete, war Bates nur noch die Nummer 5 in der Innenverteidigung. Er wurde deshalb im August 2019 zurück auf die Insel zum englischen Zweitligisten Sheffield Wednesday verliehen. Ein Reinfall! 1 Partie im EFL-Cup. 4 mal im Kader ohne Einsatz- Wurde nur in der Reserve eingesetzt. Im März 2020 vom Trainer komplett aussortiert.

 

Im Sommer 2020 perspektivlos in Hamburg zurück. Im August fand sich in Belgien mit Cercle Brügge ein Abnehmer für eine 1jährige Ausleihe, wo er gegen den Abstieg kämpfte. Hier mauserte sich bald zum Stammspieler, stand in den letzten 13 Begegnungen in der Startelf und schaffte den Klassenerhalt. Coronabedingt war die Liga bereits im April 2021 beendet. In dieser Saison kam David für Brügge in 19 Spielen zum Einsatz und war 2 mal im Pokal dabei.

 

Im April zog er sich einen langwierigen Muskelriss zu. Aber nicht nur deshalb war er beim Trainingsauftakt in Hamburg nicht dabei. Der Verein plante nicht mehr mit ihm und suchte einen Abnehmer, was sich aber als schwierig gestaltete. Erst Ende August 2021 wurde das Missverständnis beendet und der Vertrag aufgelöst. Bates wechselte in seine schottische Heimat zum FC Aberdeen, wo er endlich wieder Stammspieler wurde. Kam in 28 Partien der Premier Ship zum Einsatz und kämpfte in 5 Partien (je 1 Treffer) in der Abstiegsrunde erfolgreich für den Verbleib in der 1. Liga. Auf 2 Begegnungen brachte er es im schottischen FA-Cup.

 

Doch am 1. September 2022 wechselte er erneut nach Belgien und unterschrieb beim KV Mechelen.Eine gute Zeit, war Stabilisator in der Abwehr, stand fast jede Partie die gesamte Distanz auf dem Feld.

 

2018 4 mal in der U21 seines Landes eingesetzt. Wurde im November 2018 schottischer Nationalspieler und stand in 2 siegreichen Partien in der Nation League (gegen Albanien und Israel) auf dem Feld. 2019 folgten 2 weitere Partien.

 

2. Liga Sp To
2018/2019 25 1
Europa Sp To
  0 0
DFB-Pokal Sp To
2018/2019 3 0

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Michael Baur (16.04.1969)

Ernst Happel entdeckte ihn in Innsbruck. Hier spielte er seit der Jugend. Der Verein hieß ursprünglich Wacker, wurde 1986 in FC Swarovski Tirol und später in FC Tirol Innsbruck umbenannt. 13 Jahre von 1989 bis zum Konkurs 2002 (mit einer 4monatigen Pause 1997) war Michael bei diesem Verein und wurde dort 5 mal Meister (1990, 1991, 2000, 2001, 2002). Je 2 mal unter Ernst Happel (dessen Nachfolger Horst Hrubesch war) und Kurt Jara, 1 mal unter Joachim Löw.

Österreichischer Pokalsieger 1993 und Finalist 2001.

 

Allein in der österreichischen Bundesliga waren es 372 Spiele mit 41 Toren. Spielte mit den Tirolern international sowohl in der Champions League Quali (3 Spiele, u.a. gegen FC Valencia) sowie im Europapokal der Landesmeister (5 Spiele, 1 Tor, u.a. gegen Real Madrid), dem UEFA-Cup (18 Spiele, 2 Tore, u.a. gegen AC Florenz), im Pokal der Pokalsieger (4 Spiele, u.a. gegen Real Madrid) und im UI-Cup (8 Spiele, 1 Tor, u. a. gegen Bayer Leverkusen). Im ÖFB-Pokal kam er auf 10 Einsätze und 4 Tore und im ÖFB-Supercup auf 4 Spiele.

 

Stand auch zwischendurch von Januar bis April 1997 für 4 Monate in der japanischen J-League bei den Urawa Red Diamonds unter Vertrag), was allerdings ein Reinfall war. Nur 7 Pflichteinsätze.

 

Nach der Insolvenz holte Trainer Kurt Jara, unter dem er schon in Innsbruck gespielt hatte, den Abwehr-Routinier zur Saison 2002/2003 nach Hamburg. Erkämpfte sich anfänglich einen Stammplatz, enttäuschte dann aber, wurde sogar zeitweise zur zweiten Mannschaft abkommandiert. Es blieb bei 10 Einsätzen in der Bundesliga und 1 im Pokal.

 

Wechselte deshalb zum Saisonende zurück nach Österreich zum SV Pasching alias FC Superfund (später FC Juniors OÖ). Machte hier 14 Spiele (und 2 Tore) im UEFA- und UI-Cup (samt Quali), 7 Partien (1 Tor) im ÖFB-Cup sowie 128 Spiele und 11 Tore in der Bundesliga. Als Pasching die Lizenz 2007 an Austria Kärnten verkaufte, wechselte er zum Aufsteiger LASK Linz (hier 66 Spiele und 5 Tore in der Bundesliga und 1 Spiel im Pokal). Beendete dort im Sommer 2009 mit 40 Jahren seine Karriere.

 

40facher österreichischer Nationalspieler (5 Tore). War auch WM-Teilnehmer 1990 in Italien, allerdings dort ohne Einsatz. In der österreichischen Bundesliga absolvierte er in 19 Jahren insgesamt 566 Partien, in denen er 57 mal ins gegnerische Tor traf.

 

Betreibt in den Kitzbühler Alpen das "Bergrestaurant Westendorf Choralpe". Ab Oktober 2010 war Baur als Co-Trainer beim LASK Linz tätig. Ab August 2011 war er auch Co-Trainer der österreichischen U21-Mannschaft. Im Dezember 2011 schlug er sein Trainerzelt beim FC Anif (früher USK Anif ) in der österreichische Regionalliga auf. (inoffizielles Farmteam des Kooperationspartners Red Bull Salzburg). Doch im November 2013 trennten sich die Wege, da sich die Mannschaft keinen hauptberuflichen Trainer mehr leisten konnte. Im Sommer 2014 fand er beim SV Grödig eine neue Anstellung, wo er aber schon im Mai des folgenden Jahres wieder "beurlaubt" wurde.

 

Im Juli 2017 übernahm er den Trainerposten bei Schwarz Weiß Bregenz, einem Traditionsverein, der jetzt in der viertklassigen Vorarlbergliga kickte. Die Ära endete bereits nach einem Jahr wieder. Wiederum ein Jahr später führte er ab dem Sommer 2019 Regie beim FC Kitzbühel, dem Vizemeister der drittklassigen Regionalliga West. Aber auch nur für 1 Jahr. Ab dem Sommer 2020 war er für die U16 des FC Tirol Innsbruck zuständig.

 

Im Juli 2021 holte ihn der neue Chefcoach Andreas Herzog als "Co" zu "Flyeralarm" Admira/Wacker Mödling. Die beiden hatten schon bei der österreichischen U21 zusammengearbeitet. Doch schon im Juli 2022 war er wieder in Innsbruck, diesmal als Coach der U18.

 

BL-Saison Sp To
2002/2003 10 0
Europa Sp To
  0 0
DFB-Pokal Sp To
2002/2003 1 0

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