Alle Bundesligaspieler des HSV seit 1963

Se- Sr

Seeler Dieter
Seeler Uwe
Seifert Jürgen
Seitz Jochen
Selke Günther
Sen Eren
Seo Young-Jae
Siedschlag Stefan
Silva Alex
Simunic Josip
Sinouh Khalid
Skjelbred Per
Sobiech Lasse
Soler Erik
Son Heung-Min
Sorin Juan Pablo
Sowah Lennard
Spahic Emir
Sperlich Hans-Jürgen
Spies Michael
Spincke Detlef
Spörl Harald

 

 

Dieter Seeler (15.12.1931 - + 21.09.1979)

Dieter stammte aus dem Arbeitervorort Rothenburgsort, wuchs aber in Eppendorf auf. Der ältere Bruder von Uwe begann mit 9 Jahren als Stürmer in der Jugend beim HSV, wo schon sein Vater Erwin ein Idol war. Da er im Erwachsenenbereich (noch) nicht berücksichtigt wurde, wechselte er 1952 zu Altona 93 (67 Spiele, 31 Tore), spielte da sehr erfolgreich neben Heiner Spundflasche in der Oberliga Nord.

 

1955 als Außenläufer an den Rothenbaum zurück. "Diddi" war in der Oberliga-Mannschaft (236 Spiele, 48 Tore) lange Zeit Kapitän und war dabei immer ein Vorbild an Einsatz. Als die Bundesliga begann, hatte er seinen Zenit schon überschritten, stand aber noch zwischen 1963 und 1965 im Bundesliga-Aufgebot des HSV und wurde während dieser Zeit 28 mal eingesetzt. Dabei war er zweimal als Torschütze erfolgreich. Für die deutsche Nationalelf machte er ein Spiel mit der B-Elf (gegen Ungarn).

 

Er war immer ein Vorbild an Einsatz. Deutscher Meister 1960 gegen den 1. FC Köln, DFB-Pokalsieger 1963 gegen Borussia Dortmund. 1957 gegen Dortmund und 1958 gegen Schalke Deutscher Vizemeister. 8mal Norddeutscher Meister (durchgehend von1956 bis 1963). Bei den drei Spielen gegen den FC Barcelona im Halbfinale des Europapokals der Landesmeister 1961 war er ebenfalls dabei.

 

Anfang der 50er war er bei "Betten-Holm" angestellt, dessen Besitzer lauter Fußballer um sich scharte (z. B. auch Jupp Posipal oder Fritz Laband). Die Betriebssport-Gemeinschaft "SC Holm" (später "FC Grün-Weiß v. 1953") stieg bis in die damalige zweite Liga hoch. War 1963 Mitbegründer der Fachgruppe "Bundesliga" der Deutschen Angestellten Gewerkschaft (DAG).

 

Dieter Seeler stand immer etwas im Schatten seines berühmten Bruders Uwe. Er ist mit leider schon mit 47 Jahren am 21.09.1979 an Herzversagen infolge eines Nierenleidens verstorben, nachdem er zuvor schon einen Herzinfarkt und zwei Schlaganfälle erlitten hatte. Sein Schwiegersohn ist Michael Schröder, der auch als Spieler, Trainer und Scout fest in der HSV-Familie verwurzelt war.

 

BL-Saison Sp To
1963/1964
1964/1965
1965/1966
22
6
0
2
0
0
Europa Sp To
1963/1964-po 5 0
DFB-Pokal Sp To
1963/1964 2 0

nach oben

 

Uwe Seeler (05.11.1936 - + 21.07.2022)

Der größte Spieler, den der HSV je hervorgebracht hat. 1960, 1964 und 1970 Fußballer des Jahres (war der erste Träger dieses Titels). Kam als 9-Jähriger 1946 zur HSV-Jugend. Er ging in Eppendorf zur Schule und absolvierte eine Lehre als Speditionskaufmann. Schon sein Vater "Old Erwin" war beim Hamburger SV eine Berühmtheit vor dem Krieg gewesen.

 

Trotz diverser lukrativer Angebote blieb "Uns Uwe" dem HSV zwischen 1963 und 1972 in der Bundesliga treu, nachdem er schon seit 1953 (als 17-Jähriger) in der damaligen Oberliga Nord erfolgreich war. Kam hier in 279 Begegnungen auf phänomenale 307 Tore. Er lehnte 1961 sogar ein Angebot zum Wechsel zu Inter Mailand ab, obwohl ihm dafür 1,2 Millionen D-Mark geboten wurden!

 

Wurde mit dem HSV von 1955 bis 1963 neunmal in Folge Norddeutscher Meister. In diesem Zeitraum 7 mal Torschützenkönig. Stand sowohl 1957 gegen Dortmund wie auch 1958 gegen Schalke im Endspiel zur Deutschen Meister. Der Titel konnte dann 1960 mit einem 3:2 gegen den 1. FC Köln gefeiert werden. Uwe war in 43 Spielen der Endrunde dabei, wobei ihm auch hier phantastische 41 Treffer gelangen.

 

Schied in der Saison 1960/1961 in drei dramatischen Partien gegen den FC Barcelona unglücklich erst im Halbfinale des Europapokals der Landesmeister aus. 1963, im letzten Spiel vor Einführung der Bundesliga, Deutscher Pokalsieger gegen Borussia Dortmund. Finalist in diesem Wettbewerb 1956 gegen den Karlsruher SC.

 

In der nachfolgenden Bundesligazeit nicht mehr so erfolgreich. Größter Triumph war das mit 0:2 verlorene Finale im Europapokal der Pokalsieger 1968 gegen den AC Mailand, nachdem im Jahr zuvor ebenfalls das Finale im lokalen Pokal erreicht wurde.

 

Kam auf 239 BL-Einsätze und erzielte dabei 137 Tore. Wurde 1964 erster Torschützenkönig der Bundesliga mit 30 Treffern. Im DFB-Pokal waren es zur Zeiten der Oberliga 10 Partien mit ebenso vielen Treffern und in der Bundesliga-Ära weitere 22 Begegnungen mit 14 Toren. Im Europokal der Landesmeister erzielte er 5 Tore in 7 Spielen, beim Pokal der Pokalsieger waren es in 15 Partien 13 Treffer. Hinzu gesellen sich 3 Tore in 7 Begegnungen des Messe- und UEFA-Pokals.

 

1965 musste er nach einem Achillessehnenriss ein halbes Jahr aussetzen, was damals eigentlich das Ende der Karriere bedeutete, Uwe aber kämpfte sich wieder zurück. Am 1. Mai 1972 trat er mit einem Spiel des HSV gegen eine Weltauswahl vom aktiven Sport zurück. Er kam in diesem Zeitraum seit 1953 beim HSV auf 476 Einsätze mit schier unvorstellbaren 404 Toren! Seinen Rücktritt unterbrach er am 23. April 1978 ein mal, als er in einem Spiel einer Adidas-Werbeaktion gemeinsam mit Bubi Hönig bei dem irischen Verein Cork Celtic FC (gegen Shamrock Rovers) mitwirkte. Traf auch hier wieder 2 mal.

 

"Der Dicke" galt als einer der besten Mittelstürmer der Welt. Es gab in Europa kaum einen besseren Kopfballspieler. "Uwe ist hochgestiegen, als ob er Sprungfedern in den Schuhen hatte" (der ehemalige Bremer Max Lorenz). Er traf mit allem, wenn es sein musste, auch mit dem Hinterkopf. Neben seinen Kopfballtreffern waren aber auch seine akrobatischen Tore, die er im Fallen, liegen oder am liebsten per Fallrückzieher erzielte, spektakulär und meist unhaltbar. Auch außerhalb des Platzes war er wegen seinem fairen Verhalten und seine Menschlichkeit ein beispielloses Fußballidol. Er war immer bodenständig und bescheiden, aufrichtig und geradlinig und unkompliziert.

 

Teilnehmer an vier Weltmeisterschaften (1958, 1962, 1966 und 1970).Vize-Weltmeister 1966 in England, WM-Dritter 1970 in Mexiko, WM-Vierter 1958 in Schweden. Schaffte es als einziger außer Pele, bei 4 WMs Tore zu schießen. 72 A-Länderspiele (sein erstes, ebenfalls als 17-Jähriger, am 16. Oktober 1954 gegen Frankreich) mit 43 Toren. Jahrelang Kapitän der Nationalelf. Zuvor schon war er bei 10 Länderspielen für die Jugend-, 1 für die Junioren- und 3 Spielen für die B-Nationalmannschaft auf dem Feld. Wurde 1972 zum Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft ernannt und erhielt 2001 die Goldene Ehrennadel des DFB.

 

Träger des Bundesverdienstkreuzes, Ehrenbürger von Hamburg, Ehren-Schleusenwärter in Hamburg, Ehrenkommissar der Polizei Hamburg, 2006 in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen, "Legender des Sports", Sport-Bild-Award für das Lebenswerk, und so weiter und so weiter. Einen Größeren hatte der HSV nie.....

 

Von Oktober 1995 bis zum 30. Juni 1998 war er Präsident des HSV. Sein einziges kleines "Missgeschick." Als Nachfolger für Ronald Wulff sollte er den HSV retten. Aber er war überfordert, zu ehrlich und wohl nicht hart genug für diese Aufgabe. Er wollte das Amt nur übernehmen, wenn er drei Freunde (Harry Bähre, Volker Lange und Jürgen Engel) mitnehmen konnte. Und an denen scheiterte er. Nach Fehlern und Schummeleien (u. a. mit Ost-Immobilen) seiner Freunde im Vorstand gab er entnervt wieder auf.

 

War Inhaber einer eigenen Bekleidungsfirma ("uwe seeler moden") und (schon zu seiner aktiven Zeit) Repräsentant für Adidas. Um 1970 herum war er auch Pächter einer Tankstelle. Sein Hauptwohnsitz ist in Norderstedt. Der HSV ehrte sein Fußballidol, indem er vor dem Stadion eine bronzene Fußskulptur als Nachbildung von Uwe's Fuß (3,5 Höhe x 2,3 Tiefe x 5,15 m Breite) aufstellen ließ.

 

Im Sommer 2010 war das Fahrzeug, in dem er als Beifahrer saß, im Elbtunnel von einem anderen Pkw gerammt und er schwer verletzt (Schleudertrauma, Halswirbelstauchungen und Rippen-Prellungen). Litt noch Jahre danach an den Folgen: Konnte deshalb auch nicht zur WM 2016 nach Brasilien. Musste Anfang 2017 wegen einem gutartigen Tumor erneut am Rücken operiert werden. Dies behinderte ihn noch lange, da die Wunde immer wieder aufging. Ebenfalls 2017 wurde ihm ein Herzschrittmacher implantiert. Im Juli 2018 wurden ihm zwei künstliche Linsen eingesetzt.

 

Das Pech klebte weiter an ihm. Im Mai 2020 erlitt er bei einem Sturz in seinem Haus in Norderstedt einen Hüftbruch, der operiert werden musste. Doch die 83jährige Kämpfernatur gab auch jetzt nicht auf. Verließ nach circa 5 Wochen wieder das Krankenhaus und arbeitete mit einem Physiotherapeuten zuhause. Auch in der Folgezeit stürzte er zuhause immer wieder und zog sich dabei Verletzungen zu (u.a. Schnittwunden, als er in die Glastür fiel). Aber schlicht und bescheiden wie er war, nahm er mit seiner optimistischen Grundhaltung dies ohne Klagen hin und kämpfte sich immer wieder hoch. Seinen 85. Geburtstag konnte er wegen seiner angeschlagenen Gesundheit im November 2021 nur in kleinem Rahmen feiern.

 

Die Nachrichten über seinen schlechten körperlichen Gesundheitszustand häuften sich. Aber alle waren schockiert, als am 21. Juli 2022 die schreckliche Meldung kam, dass Uwe Seeler mit 85 Jahren verstorben war. Das war ein unersetzlicher Verlust für den HSV, für Hamburg, für Deutschland und für den Fußball. In einer würdigen Trauerveranstaltung im Volkspark, wo neben Peter Tschentscher und Bernd Neuendorf auch Jonas Boldt und (auf Wunsch der Familie auch der Komiker Olli "Ditsche" Dietrich bewegende Worte sprach, wurde nochmals hervorgehoben, welch sympathischer, bescheidener und bodenständiger Mensch "Uns Uwe" war.

 

Mit der "Uwe Seeler Stiftung" setzte er sich für Menschen ein, die "infolge ihres körperlichen, geistigen oder seelischen Zustandes auf die Hilfe anderer angewiesen sind." (Seine Tochter Kerstin McGovern organisiert alles) Und auch mit der "Uwe Seeler Traditionself" setzt er sich für wohltätige Zwecke ein und bestreitet zahlreiche Benefizspiele.

 

Uwe's Bodenständigkeit zeigte sich auch darin, dass er mit seiner Frau Ilka seit 1959 verheiratet war. Da er mit ihr drei Töchter hatte, konnte niemand unmittelbar in seine sportlichen Fußstapfen treten. Erst mit seinem Enkel Levin Öztunali spielte wieder ein Seeler in der Jugend des HSV. Viele konnten es nicht verstehen, dass die Verantwortlichen dieses Juwel nicht in Hamburg hielten, sondern nach Leverkusen ziehen ließen. Dieter, der schon 1979 verstorbene ältere Bruder von Uwe Seeler, spielte ebenfalls Jahrzehnte am Rothenbaum.

 

Im Februar 2023 wurde ihm posthum eine weitere Ehre verliehen, er wurde als siebter deutscher Spieler in die Hall of Fame des internationalen Fußballs aufgenommen.

 

BL-Saison Sp To
1963/1964
1964/1965
1965/1966
1966/1967
1967/1968
1968/1969
1969/1970
1970/1971
1971/1972
30
19
23
23
30
33
30
25
26
30
14
11
10
12
23
17
9
11
Europa Sp To
1963/1964-po
1967/1968-po
1968/1969-me
1970/1971-me
1971/1972-ue
6
9
4
2
1
5
8
3
0
0
DFB-Pokal Sp To
1963/1964
1964/1965
1965/1966
1966/1967
1967/1968
1968/1969
1969/1970
1970/1971
1971/1972
2
1
2
4
1
3
2
2
4
2
1
1
3
0
1
0
3
3

nach oben

 

Jürgen Seifert (01.12.1948)

In der Jugend beim SuS Kaiserau (im Kreis Unna). Kam 1968 gemeinsam mit Hubert Schöll vom 1.FC Nürnberg. Traf in Hamburg auf Heinz Libuda, mit dem er zuvor in Kaiserau kickte. 2 Spielzeiten gehörte er dem Kader des HSV in der Bundesliga an. Kam dabei allerdings lediglich zweimal (an den ersten beiden Spieltagen 1968 gegen Braunschweig und Stuttgart) zum Einsatz.

 

2004 gab es beim SV Memmelsdorf einen Co-Trainer und 2011 beim TSV Altenberg (beides im Nürnberger Umland) einen Jugendtrainer namens Jürgen Seifert ??? Aber auch beim TuS Kaiserau war 2010 ein Co-Trainer namens Jürgen Seifert beschäftigt.

 

BL-Saison Sp To
1968/1969
1969/1970
2
0
0
0
Europa Sp To
1968/1969-to 5 1
DFB-Pokal Sp To
  0 0

nach oben

 

Jochen Seitz (11.10.1976)

Der athletische Flügelflitzer war einer der Wandervögel der Bundesliga. Durchlief in seiner langen Karriere elf Stationen in Deutschland und Bulgarien. Begann in der Jugend bis 1992 beim TSV Heimbuchental. Wurde von Felix Magath 1995 bei Viktoria Aschaffenburg in der Hessenliga entdeckt. Kam 1996 als Amateur zum HSV, aber schon in seiner ersten Spielzeit beim HSV 4 mal in der Bundesliga, 2 mal im Pokal und 9 Minuten im UI-Cup (gegen Odense). Stammspieler in der Regionalliga-Mannschaft (13 Spiele, 2 Tore und 1 Partie im Pokal).

 

Wechselte im Herbst 1997 zur SpVgg Unterhaching in die 2.Liga (hier 53 Begegnungen und 7 Tore), stieg mit ihnen 1999 auf, war Stammspieler und schaffte den Klassenerhalt. Machte alle 34 BL-Spiele mit und erzielte 5 Tore. 3 Einsätze bekam er im Pokal.

 

Trotzdem im Sommer 2000 zum VfB Stuttgart, erlebte hier 74 BL-Spiele und 4 Tore, 8 Spiele im DFB-Pokal (1 Tor) und 14 Partien auf europäischer Bühne (12 mal im UEFA-Cup und 10 mal mit 5 Treffern im UI-Cup). Gewann 2001 gegen AJ Auxerre und 2002 gegen OSC Lille den UI-Cup. Kam 2001 bis ins Halbfinale des DFB-Pokals (gegen Schalke) und wurde am Ende der Saison 2002/2003 Vizemeister der Bundesliga hinter Bayern München.

 

Jochen wechselte aber zu Schalke 04. War hier nicht so erfolgreich, nur 18 Einsätze in der 1. Liga (2 Tore). Aber auch hier gewann er 2004 den UI-Cup gegen die Österreicher von FC Superfund Pasching. In diesem Wettbewerb 5 Spiele. Hinzu kommen je 1 Partie im Pokal und UEFA-Cup. 3 mal half er bei den Amateuren in der Regionalliga aus.

 

Im Sommer 2004 im Tausch mit Lincoln zum 1.FC Kaiserslautern.32 Spiele mit 4 Toren und 2 Spiele im Pokal. Kaiserslautern stieg im Sommer 2006 ab. Seitz verließ den Verein aber schon vorher im Januar und wechselte zum TSG Hoffenheim in die Regionalliga.

 

Der Provinzclub aus dem Rhein-Neckar-Kreis schaffte in einem unglaublichen Kraftakt unter der Regie von Ralf Rangnick den Durchmarsch von der Regionalliga in die erste Bundesliga. Seitz konnte aber wegen eines Kreuzbandrisses im Januar 2007 erst wieder ab Oktober mitwirken, trug in der Rückrunde 2007/2008 aber sein Scherflein zum Bundesliga-Aufstieg bei. Konnte sich aber nicht für die Mannschaft empfehlen und kam in der Hinrunde 2008/2009 zu keinem Einsatz. Seine Bilanz im Kraichgau: neben 24 Partien in der Regionalliga Süd (2 Tore), 14 Partien in der 2. Bundesliga und 2 Begegnungen im Pokal.

 

Frustriert unterschrieb er im Januar 2009 beim Zweitligisten Alemannia Aachen, die den Vertrag jedoch im Sommer nach nur 6 Einsätzen schon wieder auflösten. Er "flüchtete" daraufhin ins Ausland und heuerte im Sommer 2009 beim bulgarischen Club Chernomorets Burgas (mit Trainer Krassimir Balakov, mit dem er schon in Stuttgart zusammengespielt hatte) an. Er hat auch eine bulgarische Frau.

 

Doch im Sommer 2011 zog es ihn heim in die heimatlichen Gefilde. Er unterschrieb beim Regionalliga-Aufsteiger Bayern Alzenau (in 2 Jahren 60 RL-Einsätze und 1 Tor). Blieb auch nach dem Abstieg in die Hessenliga im Sommer 2013 und streifte sich weitere 33 mal das Trikot über. Nachdem er schon ab dem Sommer 2012 zusätzlich die U19 der Alzenauer trainiert hatte, wechselte er im Dezember als Spielertrainer auf den Chefsessel der Profis. Ab 2014 nur noch Trainer. Zum Ende der Saison 2015/2016 gab er seinen Abschied bekannt.

 

Nach über 20 Jahren kehrte er im September 2016 zu Viktoria Aschaffenburg zurück, da wo alles begann. Allerdings jetzt als Cheftrainer. Die Mainhessen waren im Sommer in die fünftklassige Bayernliga-Nord abgestiegen. Wurde zwar am Saisonende Zweiter, scheiterte in den Aufstiegsspielen allerdings am SV Seligenporten. Dieser Aufstieg gelang aber ein Jahr später 2018, als die Viktoria sich souverän Platz 1 erkämpfte. Als Tabellenerster scheiterte er hier in der Aufstiegsrelegation für die Dritte Liga.

 

Setzte zwar in jedem Verein Glanzpunkte, konnte sich aber in keiner Station richtig in Szene setzen. Brachte es aber trotzdem auf 162 Spiele (und 15 Tore) in der Bundesliga, 73 Zweitliga- (7 Tore) und 100 Regionalligaspiele (4 Tore). Zum Nationalspieler reichte es nicht ganz, er hatte aber im deutschen "A2-Team" (eine Art B-Mannschaft) 4 Einsätze.

 

BL-Saison Sp To
1996/1997 4 0
Europa Sp To
1997/1998-ui 1 0
DFB-Pokal Sp To
1996/1997 2 0

nach oben

 

Günther Selke (08.03.1953)

Stammt aus Wilhelmsburg (FTSV Wilhelmsburg-Neuhof). War nebenbei Zeitungsverteiler des Hamburger Abendblattes. Als 16jähriger zur HSV-Jugend. Auch er einer aus der jungen Garde (mit Kargus, Kaltz oder Krobbach), die am Rothenbaum ihr Glück machen wollten. Aber er schaffte den Durchbruch nicht, es reichte lediglich als knapp 18jähriger zu zwei Einsätzen (gegen Köln und Duisburg) in der Spielzeit 1971/1972 und einem Ligapokalspiel. Ansonsten bei den Amateuren. In der deutschen Jugendnationalmannschaft (mit Dieter Müller, Karl-Heinz Körbel) war er 1972 Stammspieler im offensiven Mittelfeld, erreichte das Endspiel des UEFA-Turniers gegen Spanien.

 

Ging dann 1973 für zwei Jahre gemeinsam mit Edgar Nobs und Trainer Klaus Ochs zum VfL Osnabrück. Absolvierte hier in der Regionalliga Nord alle 34 Spiele und erzielte dabei 9 Tore. Qualifizierte sich gleich im ersten Jahr für die neugegründete 2. Bundesliga Nord. Machte hier aber nur noch 10 Spiele und 1 Tor. War sehr lange verletzt, musste zudem seinen Dienst bei der Bundeswehr ableisten. Im Sturm traf er mit Klaus Fock und Gerd-Volker Schock auf alte Bekannte aus Hamburg.

 

Ab 1975 für sieben Jahre zum eben in die Landesliga Niedersachsen aufgestiegenen Atlas Delmenhorst. War mit maßgeblich am märchenhaften Aufstieg des Provinzvereins beteiligt. Edgar Nobs begleitete ihn auch diesmal und auch Heiner Radbruch traf er hier wieder. Sie marschierten sofort weiter in die damals drittklassige Oberliga Nord. Dort war Atlas die nächsten Jahre nicht wegzudenken. Günther Selke war immer dabei.

 

1982 nach Osnabrück zurück, allerdings ein paar Klassen tiefer zur Eintracht, die soeben in die Bezirksoberliga Weser/Ems aufgestiegen waren. Auch hier blieb er 5 Jahre bis 1987.

 

Übernahm 1987 im Osnabrücker Raum das Traineramt beim SV Atter, dem er 12 Jahre bis 1999 die Treue hielt. Wurde zum Abschied mit der Benennung des Sportplatzes in "Günther-Selke-Kampfbahn" gewürdigt. Bis 2004 war er dann Trainer bei Westfalia Westerkappeln. Arbeitete als kaufmännischer Angestellter bei einer Brotfabrik und lebt mit seiner Familie in Atter.

 

In vielen Online-Seiten wird sein Vorname fälschlicherweise ohne "h" geschrieben und sein Geburtsjahr mit 1954. Laut Aussage Günther ist er 1953 geboren und er sollte es ja wissen!

 

BL-Saison Sp To
1971/1972
1972/1973
2
0
0
0
Europa Sp To
  0 0
Liga-Pokal Sp To
1971/1972 1 0

nach oben

 

Eren Sen (28.09.1984)

Der schnelle türkischstämmige Angreifer kam über FSV Harburg und St. Pauli 1999 zur HSV-Jugend und wurde ab 2002 hauptsächlich bei den Amateuren eingesetzt, wo er Stammspieler war (insgesamt 6 Tore in 66 Partien für den HSV-Nachwuchs). Gehörte aber seit dem Sommer 2003 auch zum Profikader, wurde hier aber nur 15 Minuten (gegen Bayer Leverkusen) berücksichtigt.

 

Der dreifache U19-Nationalspieler fiel leider auch neben dem Fußballplatz auf. So unter anderem, als er aus dem HSV-Internat flog, da er mit 2 Kollegen in das Zimmer von Christian Streit eingestiegen war, den Autoschlüssel entwendete und eine Spritztour unternahm. Der Verein hätte ihn nur zu deutlich verringerten Bezügen halten wollen.

 

Obwohl Braunschweig, Lübeck und türkische Clubs um ihn buhlten, ging er im Sommer 2005 in die Schweiz zum FC Thun. Hier erfolgreicher. 21 Partien und 4 Tore in der Super League sowie 2 Spiele und 1 Tor im Schweizer Pokal. Neben 1 Match im UEFA-Pokal war er auch in 7 Begegnungen der Champions League (samt Quali) dabei.

 

Doch schon ein Jahr später nahm er den Ruf aus der Türkei an und spielte zunächst bei Konyaspor. Kam zu 21 Einsätzen (3 Treffer) in der Süper Lig und 2 im Pokal. Wechselte im Sommer 2009 innerhalb der Türkei zu Diyarbakirspor, löste den Vertrag schon ein halbes Jahr später wieder auf, da der Verein die Gehälter nicht bezahlen konnte (3 Spiele in der Liga und 1 im Pokal). War dann ab Januar 2010 zunächst erst einmal arbeitslos.

 

Im September 2010 Wechsel zum Regionalligisten 1. FC Magdeburg, der Vertrag wurde jedoch bereits im November 2010 nach 7 Einsätzen und 1 Tor wieder aufgelöst. Zusätzlich 2 mal bei der Zweiten in der NOFV-Oberliga. Dann führte ihn die wilde Odyssee im Januar wieder in die Türkei zum Zweitligisten Mersin Idman Yurdu (7 Spiele). Im Sommer 2011 verschlug es ihn in den Iran zu Paykan FC, wo es in 1 1/2 Jahren zu 21 Einsätzen mit 5 Toren reichte.

 

Im Januar 2013 wieder mal in der Türkei, diesmal beim viertklassigen Istanbulspor. Nach 29 Begegnungen (8 Tore) in der "3. Lig" war auch hier Schluss. Seit Januar 2015 wieder arbeitssuchend. Ein Knorpelschaden im Knie mit vier Operationen zwang ihn zu einer dreijährigen Pause.

 

Erst im Sommer 2018 fand er wieder Erwähnung. Er wurde gemeinsam mit Erhan Albayrak als Spielertrainer vom Wilhelmsburger Verein Inter 2000 vom Aufsteiger in die Landesliga Hansa verpflichtet, wo er jedoch schon im Oktober wieder zurück trat, weil er beim HSV im Juniorenbereich hospitierte. Hielt sich dann beim FC Süderelbe fit. Um 2020 trainierte er die U15 des TSV Niendorf. Und im Sommer 2021 kehrte er nach 16 Jahren zum HSV zurück. Er war für die U14 zuständig und später andere Schülermannschaften des HSV.

 

Zwei Onkel von Eren spielten beim Harburger Verein Dersimspor. Durchlief sämtliche deutsche Nachwuchsteams der Nationalmannschaft. Nach 26 Einsätzen und 3 Treffern in der U16 bis U18 gelangen ihm in 4 Partien 2 Tore bei der deutschen U19.

 

BL-Saison Sp To
2003/2004
2004/2005
1
0
0
0
Europa Sp To
  0 0
DFB-Pokal Sp To
  0 0

nach oben

 

Young-Jae Seo (23.05.1995)

Mit dem südkoreanischen Linksverteidiger konnte der HSV ein hoffnungsvolles Talent an sich binden. Seo hatte bis zu seiner Verpflichtung Ende August 2015 in Seoul für die Hanyang University gespielt. Er konnte bereits Auftritte in der südkoreanischen U19 und U21 und der Olympia-Auswahl vorweisen. Wurde von den Medien mit Lobeshymnen wie "Korea-Juwel" oder Korea-Perle" bedacht. Manager Peter Knäbel war ein halbes Jahr hinter ihm her. Aber auch andere Bundesligisten wie Bayer Leverkusen oder 1899 Hoffenheim zeigten Interesse. Bei einem Probetraining in Hamburg überzeugte er, worauf der Deal unter Dach und Fach gebracht wurde. Im ersten Jahr wurde er bei den Amateuren 21 mal in der Regionalliga eingesetzt.

 

Durfte nach Saisonende die Vorbereitung auf die neue Spielzeit 2016/2017 mitmachen, rutschte anschließend in den Profikader. Fiel allerdings postwendend wegen eines Meniskusschadens von August 2016 bis zur Winterpause aus. Stand jedoch anschließend und auch im neuen Jahr nur 1mal im Kader. Dafür in der Regionalliga feste Größe mit weiteren 39 Einsätzen und 2 Toren.

 

Nach dem Abstieg des HSV in die 2. Liga erhielt Seo keinen neuen Vertrag und wechselte zum MSV Duisburg, der jetzt Ligakonkurrent war. Das Engagement verlief "suboptimal", saß meistens auf der Bank. Lediglich 1 Einsatz im Pokal und 7 in der Liga (alle erst, als Lieberknecht Trainer wurde). Duisburg stieg im Sommer 2019 ab, Seo blieb aber in der Zeiten Liga und wechselte wieder in den Norden, diesmal zu Holstein Kiel.

 

Wurde hier auch nicht glücklich. Stand zwar in jedem Ligaspiel im Kader, eingesetzt wurde er aber nur 9 mal (518 Minuten). Am Saisonende im Sommer 2020 zurück in die Heimat zum Zweitligisten Daejeon Hana Citizen. der Aufstieg gelang 2021 in den Play Offs nicht. Seo war sofort Stammspieler, stand fast in jedem Match die volle Distanz auf dem Feld. Nach einer Verletzung vom März 2022, die ihn 3 Monate am spielen hinderte, nur noch sporadisch Einätze. Im Sommer 2022 stieg das Teamin die erste Liga auf.

 

BL-Saison Sp To
2016/2017
2017/2018
0
0
0
0
Europa Sp To
  0 0
DFB-Pokal Sp To
  0 0

nach oben

 

Stefan Siedschlag (08.06.1977)

Der gebürtige Hamburger begann seine Fußball-Karriere in der F-Jugend des HSV, wechselte dann zum TuS Alstertal und zum FC St. Pauli, um dann wieder beim HSV in der A-Jugend zu stürmen. Auch er galt als großes Talent, erhielt als 17jähriger einen Profivertrag. Schaffte den Durchbruch nicht (kein Einsatz). Seit 1993 bei den HSV-Amateuren. Hatte in der Spielzeit 1994/1995 in der Regionalligamannschaft des HSV etliche Einsätze (35 Spiele, 6 Tore). War im Kader der U21-Nationalmannschaft.

 

Wechselte desillusioniert im August 1996 zum VfB Lübeck in die 2. Liga. Machte hier 25 Spiele (plus zwei im Pokal), konnte aber den Abstieg auch nicht verhindern. Blieb noch 1 Jahr in der Regionalliga Nord (2 Tore in 30 Einsätzen). Es folgte ein erstes Intermezzo mit 34 Einsätzen und 5 Toren in der Saison 1998/1999 beim Ligakonkurrenten 1. SC Norderstedt.

 

Dann heuerte der Offensivspieler 1999 bis 2005 beim SC Verl an. 4 Jahre behauptete sich die Mannschaft in der Regionalliga. Siedschlag war absoluter Stammspieler und kam dabei auf 132 Spiele und 9 Tore. Er begleitete das Team auch in die Oberliga Westfalen und kam hier in 2 Jahren auf weitere 67 Einsätze (16 Tore). 2005 für 1 Jahr zum Regionalligaaufsteiger Kickers Emden (33 Spiele) und 2006 zu Preußen Münster, die eben in die Oberliga Westfalen abgestiegen waren (29 Partien, 1 Tor).

 

Kehrte im Sommer 2007 nach Hamburg zurück, spielte 2 Jahre bei Altona 93. Zunächst in der Oberliga Nord (34 Spiele, 1 Tor). Qualifizierte sich für die neue Regionalliga Nord. Hier weiter 30 Begegnungen und 3 Tore. Nach dem sofortigen Wiederabstieg in die Oberliga Hamburg griff er im Sommer 2009 ein zweites Mal in Norderstedt (die sich jetzt Eintracht nannte) an. Erzielte in der Oberliga noch einmal 4 Tore in 91 Spielen und machte dann im Sommer 2012, als der Aufstieg in die Regionalliga gelang, Schluss.

 

In Norderstedt begann auch seine Trainerkarriere. Er stieg 2012 zunächst als "Co" von Matthias Dieterich und nach dessen Entlassung im August (wo er 5 Tage hauptverantwortlich zeichnete) von Thomas Seeliger ins Trainergeschäft ein. Im Oktober 2016 bekam er mit Dirk Heyne einen neuen Chef. Als dieser im April 2019 gehen musste, wurde auch Stefan "freigestellt".

 

1998 erhielt Stefan 3 Berufungen in die deutsche Olympia-Auswahl (für die Olympiade 2000 in Sydney) und1 weitere in der daraus entstandenen U21.

 

BL-Saison Sp To
1995/1996
1996/1997
0
0
0
0
Europa Sp To
  0 0
DFB-Pokal Sp To
  0 0

nach oben

 

Alex Silva (10.03.1985)

Der HSV war im Sommer auf der Suche nach einem Nachfolger für den zu Manchester City abgewanderten Kompany und wurde in Brasilien fündig. Der glatzköpfige Alex begann in der Jugend bei AA Ponte Preta und wechselte 2003 zum EC Vitoria. 35 Einsätze in der Serie A, gewann 2003 und 2004 die Staatsmeisterschaft von Bahia. Anfang 2005 wurde er für ein halbes Jahr an Stade Rennes ausgeliehen, bevor weitere 4 Monate bei EC Vitoria folgte.

 

im Oktober 2005 kurz zu Iraty SC, bevor er Anfang 2006 zum brasilianischen Spitzenclub FC Sao Paulo ging, mit dem er 2006 und 2007 die brasilianische Meisterschaft gewann. Alex Silva spielte bei der Copa America 2007, die von Brasilien gewonnen wurde, erstmals für die Nationalelf Brasiliens. Es kamen nur noch 2 Länderspiele dazu. Er nahm auch an den Olympischen Sommerspielen 2008 in China teil, wo er in fünf von sechs Spielen eingesetzt wurde und die Bronzemedaille gewann.

 

In der Serie A machte er für Sao Paulo 45 Partien mit 1 Tor, in der Copa Libertadores, der Champions League dieses Kontinents, traf er in 13 Begegnungen 5 mal und in der Copa Sudamericana, dem Pendant zur Europa League erzielte er 2 Treffer in 2 Spielen. Auch in den beiden Finals gegen die Argentinier Boca Junior (vergleichbar mit dem UEFA Supercup) mischte Alex mit.

 

Im August 2008 unterschrieb Silva einen Vertrag beim Hamburger SV bis 2013. Seinen ersten Einsatz hatte er am 5. Spieltag als Innenverteidiger in Wolfsburg. Er machte dabei eine unglückliche Figur und wurde schon als Fehleinkauf abgetan. Durch die Verletzung von De Jong spielte er dann auf dessen Position im defensiven Mittelfeld. Und plötzlich war er Stammspieler, überzeugte mit seiner schnörkellosen, kompakten und bodenständigen Spielweise. Auch Diddi Beiersdorfer war von ihm überzeugt: "Alex Silva ist ein großer Innenverteidiger, den insbesondere seine Dynamik auszeichnet. Er ist ein junger Spieler, der bereits über viel Erfahrung verfügt. Er wird unserer Defensive noch mehr Stabilität verleihen."

 

Leider wurde er durch Verletzungen zurückgeworfen, zuerst durch einen Bänderanriss im Sprunggelenk und kurz darauf durch einen Leistenbruch. Im Juli 2009 passierte während eines Testspiels beim österreichischen Zweitligisten Wacker Innsbruck das größte Malheur. Silva zog sich einen Riss des vorderen Kreuzbandes im Knie zu, der ihn für mindestens 8 Monate außer Gefecht setzte.

 

Lediglich in 17 BL-Partien, 9 Spielen im UEFA-Cup (1 Tor) und 1 Begegnung im Pokal trug er das Trikot mit der Raute. Um ihn Spielpraxis zu vermitteln, lieh ihn der HSV im Januar 2010 an seinen alten Verein Sao Paulo bis Juni 2011 aus. Je 1 Tor in 21 Spielen der Serie A und 10 Partien der Copa Libertadores. Er wurde mit dem "Bola de Prata 2010" ("Goldener Ball", entspricht "Fußballer des Jahres") ausgezeichnet. Dann war das Kapitel "Bundesliga" endgültig beendet.

 

Der HSV gab ihn im Juli 2011 ablösefrei an Flamengo Rio de Janeiro ab (1 mal Copa Sudamericana,17 mal Serie A). Im März 2012 wurde er innerhalb des Landes zu Cruzeiro Belo Horizonte verliehen. Im Dezember wurde er zuerst von Flamengo zurückgeholt, dann aber im August 2013 an Boa Esporte Clube in die zweite Liga abgegeben.

 

Doch die Reise war noch nicht beendet. Nachdem er zunächst im August 2014 ohne Verein war, kam er im Oktober beim niederklassigen Sao Bernardo FC unter. Schon im März 2015 hatte er mit dem drittklassigen Brasiliense FC einen neuen Arbeitgeber. Aber nur für 6 Wochen, dann war er wieder arbeitslos. Im Januar 2016 tauchte mit Rio Claro FC ein neuer Verein in seiner Vita auf. Zusammenarbeit endete aber schon wieder im Mai.

 

Im Juli tauchte mit Hercílio Luz-SC der nächste Verein auf. Doch schon im Januar 2017 schlug er ein neues Kapitel auf. Diesmal ging er nach Bolivien, wo er für den Club Jorge Wilstermann in Cochabamba auflief. Hier beendete er im Sommer 2019 seine abwechslungsreiche Laufbahn.

 

Alex Silvas älterer Bruder Luisao war Fußballprofi bei Benfica Lissabon. Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass Silva in Hamburg in seinem Wohnzimmer ein Lagerfeuer abgehalten haben soll.

 

BL-Saison Sp To
2008/2009
2009/2010
17
0
0
0
Europa Sp To
2008/2009-ue 9 1
DFB-Pokal Sp To
2008/2009 1 0

nach oben

 

Josip Simunic (18.02.1978)

Der in Australien geborene Sohn kroatischer Einwanderer wurde von Harry Bähre während einer Australien-Reise entdeckt. Dort spielte Josip, der bei Australian Institute of Sport Canberra begann, seit 1995 bei den Melbourne Knights (33 A-League-Einsätze mit 3 Toren) und war australischer Meister. Im Sommer 1997 kurz zu Carlton SC und im November 1997 an die Alster.

 

Aufgrund einer langwierigen Verletzung konnte der 1,95m-Hüne erst gegen Ende der Saison 1997/1998 seine ersten Spiele bestreiten. Erster Profi-Einsatz: beim 1:0-Sieg in Dortmund. In 2 1/2 Jahren wurden es nur enttäuschende 8 Partien mit insgesamt 189 Minuten. 6 mal war er für die HSV-Regionalliga-Mannschaft unterwegs.

 

Im Januar 2000 wechselte "Joe" zu Hertha BSC. Anfangs auch hier von Verletzungen zurückgeworfen, wurde er schnell unumstrittener und nicht wegzudenkender Stammspieler in der Innenverteidigung. In der Saison 2004/2005 als bester Innenverteidiger der Bundesliga ausgezeichnet. 222 mal trug er das Hertha-Trikot in der Bundesliga, wo er 3 Tore erzielte und war bei 16 Pokalspielen (2 Treffer) dabei. 5 Jahre beim Ligapokal dabei, hatte hier 8 Einsätze. Gewann diese Trophäe sowohl 2001 wie auch 2002 jeweils gegen Schalke 04. 1 Begegnung im UI-Cup 2006, den Hertha gewann. In siegen Saisons im UEFA-Cup vertreten, brachte es in diesem Wettbewerb (einschließlich Quali) auf 28 Spiele.

 

Der kopfballstarke Simunic wurde in Berlin auch kroatischer Nationalspieler. Brachte es bis 2013 auf 105 Einsätze und 3 Tore. War bei den WMs 2002 und 2006 ebenso dabei wie bei den EM's 2004, 2008 (schied hier im Viertelfinale aus) und 2012.

 

Aber im Sommer 2009 suchte er eine neue Herausforderung, verließ die Berliner nach neun Jahren und 2ging zu den Emporkömmlingen der TSG Hoffenheim. Als er hier im zweiten Jahr nur noch selten eingesetzt wurde und seinen Unmut äußerte, wurde er im März 2011 zunächst suspendiert, doch kurz danach wieder aufgenommen. Dennoch war das Tischtuch nach 41 BL-Einsätzen und 1 Tor (und 1 Spiel im DFB-Pokal) zerschnitten.

 

Im August 2011 wechselte nach Kroatien zum Traditionsverein Dinamo Zagreb. Gewann hier sofort das Double mit Meisterschaft und Pokal und wurde 2013 erneut kroatischer Meister. 69 Einsätze mit 3 Toren in der 1.HNL, 9 Spiele (2 Tore) im kroatischen Pokal und 1 mal im Supercup (den Dinamo ebenfalls gewann). In der Champions League kam er samt Quali auf stattliche 23 Begegnungen (1 Treffer) und im UEFA-Pokal wurde er 11 mal eingesetzt.

 

Am Ende der Hinrunde der Saison 2014/2015 war dann Schluss. Aber nur als Spieler! Im September 2015 wurde er bei der fast in der EM-Quali gescheiterten kroatischen Nationalelf Co-Trainer. Bei der EM 2016 in Frankreich scheiterte das Team im Achtelfinale am späteren Sieger Portugal, nachdem zuvor die Gruppe noch vor Spanien gewonnen wurde. Beim größten Triumph, als das Team im WM-Finale 2018 in Russland stand, saß er schon lange nicht mehr auf der Bank, da er im Oktober 2017 "abgelöst" wurde. Sein Nachfolger hieß Ivica Olic.

 

Kehrte knapp ein Jahr später im September zurück, diesmal zunächst als "Co" der kroatischen U19, für die er ab Mai 2019 hauptverantwortlich war.

 

In den Kuriositäten-Büchern taucht er auf, da er bei der WM 2002 gegen Australien erst nach der dritten gelben Karte das Spielfeld verlassen musste. Traurige Berühmtheit erlangte er, als er bei einem Spiel seiner Nationalelf gegen Island im Dezember 2013 die Grußformel der kroatisch-faschistischen Ustascha-Bewegung ins Publikum rief. Er erhielt eine Sperre von 10 Spielen, die allerdings erst zur WM begann Seine Nationalkarriere war damit beendet.

 

BL-Saison Sp To
1997/1998
1998/1999
1999/2000
2
0
6
0
0
0
Europa Sp To
  0 0
DFB-Pokal Sp To
  0 0

nach oben

 

Khalid Sinouh (02.05.1975)

Der Sohn marokkanischer Eltern, der auch einen niederländischen Pass besitzt und gut deutsch spricht (studierte in Amsterdam zwei Jahre Deutsch), wurde im Februar 2009 für den Posten des dritten Torwarts ausgeliehen. Der marokkanische Nationalspieler hatte in lokalen Vereinen wie Animo ´67, Dinamo, DWS oder Zeeburgia begonnen, bevor er beim zweitklassigen HFC Haarlem in der (auch Jupiter League genannt) 26 mal zwischen 1994 und 1997 im Tor stand.

 

Im Sommer 1997 der Wechsel zum SC Heerenveen, wo er allerdings nur 1 mal in der Eredivisie das Tor hütete. Das wurde besser, als er im März 1999 zum Ligakonkurrenten RKC Waalwijk ging. In über 5 Jahren (wo Martin Jol sein Trainer war) war er in 93 Partien der Keeper. Im Sommer 2005 für 1 Saison nach Zypern zu Omonia Nikosia, wo es aber nur zu 11 Einsätzen reichte.

 

Das folgende Jahr verbrachte er wieder in den Niederlanden. Neben 11 Einsätzen in der Eredivisie für den AZ Alkmaar 1 im Pokal und 2 im UEFA-Cup. Ab dem Juli 2007 in der Türkei bei SK Istanbul, 23 Einsätze in der Süper Lig. War er seit dem Herbst 2008 arbeitslos, da Kasimpasa zahlungsunfähig war. In der Türkei hatte er in den 14 Monaten 6 Trainer!

 

Martin Jol kannte ihn aus gemeinsamen Zeiten bei Waalwijk (zusammen mit Co-Trainer Petrovic und Khalid Boulahrouz). Er wurde vor allem geholt, um im Tor Alternativen zu haben, nachdem der HSV noch in allen drei Wettbewerben vertreten war. Er stand schon kurz vor der Vertragsunterschrift in Südafrika, nahm aber das HSV-Angebot ohne Zögern an, denn: "Als Holländer guckst du immer auch nach Deutschland. Wenn der HSV anklopft, ist es egal, ob du als dritter Torwart oder als Linienrichter kommst." Kam aber nur in 3 Partien bei der Zweiten in der Regionalliga zum Zug.

 

Da die Hamburger im Sommer 2009 von einer weiteren Verpflichtung absahen, ging Khalid zum FC Utrecht. Aber auch hier in 2 Jahren nur 2 Partien in der ersten Liga und 3 in der Europa League-Quali. Das ändere sich auch nicht bei seiner nächsten Station im Sommer 2011, dem PSV Eindhoven, nicht. Lediglich jeweils 1 Spiel in Eredivisie und Pokal.

 

Im August 2012 zum NEC Nijmegen, wo er zumindest 5 mal ins Tor durfte. Im folgenden Sommer Wechsel zum Zweitligisten Sparta Rotterdam. Hütete in 38 Begegnungen der Eersten Divisie das Tor und stand 1mal im Pokal und 5 mal in den Playoffs im Kasten. Im September 2014 war auch dieses Kapitel genauso wie seine Profikarriere beendet.

 

Für die marokkanische Nationalelf stand er 4 mal zwischen 2004 und 2005 im Kasten. Seine Fußball-Odyssee durch halb Europa führte in 4 Ländern und er war bei 11 Vereinen (meist Ersatz-) Torhüter.

 

BL-Saison Sp To
2008/2009 0 0
Europa Sp To
  0 0
DFB-Pokal Sp To
  0 0

nach oben

 

Per Skjelbred (16.06.1987)

Fast hätte der blonde Sonnyboy seine Fußballkarriere verpasst, denn als Kind versuchte er sich sieben Jahre lang im Ballett. Aber der Norweger fand dann doch nach Anfangstagen bei Trygg/Lade 2003 zum Fußball-Spitzenklub Rosenborg Trondheim in seiner Heimatstadt. Als Teenager nahm er an der Fußball-Casting-Show "Proffdrommen" (Profi-Traum) teil und gewann. Den dadurch angebotenen Vertrag beim FC Liverpool lehnte er ab.

 

Am 9. Juni 2004 debütierte er als 16jähriger für Rosenborg in der Tippeligaen (seit 2016 "Eliteserien") und wurde kurz darauf Stammspieler. Bald galt er als kommender Stern am Fußballhimmel und das größte Mittelfeldtalent Nordeuropas. Durch ein rüdes Foul seines Gegenspielers in einem Champions League-Spiel erlitt er einen doppelten Unterschenkelbruch und fiel über ein halbes Jahr aus. Aber dann sammelte er wieder Jahr für Jahr als Stammspieler und Leistungsträger internationale Erfahrung in der Champions League. Mit Rosenborg wurde er 2004, 2006, 2009 und 2010 Norwegischer Meister.

 

Auch auf europäischer Bühne war er sowohl in Champions League (21 Spiele, 2 Tore) wie auch im UEFA-Cup (10 Partien, 3 Tore), der folgenden Europa League (10 Spiele) und dem UI-Cup (4 Partien) samt der jeweiligen Qualifikation fast jedes Jahr vertreten. In der norwegischen Liga erzielte er in 155 Begegnungen 9 Tore. Er ging für sein Team stets bis an die Schmerzgrenze und musste sich deshalb sogar 2008 und 2009 einige Male vor Erschöpfung auf dem Spielfeld übergeben.

 

Der HSV war im Sommer 2011 auf der Suche nach einem Hochkaräter für die Schaltzentrale und wollten deshalb Per nach Hamburg locken. Zuerst war der Transfer erst zur Winterpause geplant, da er noch für Rosenborg in der Champions League auflaufen sollte. Doch Sportchef Frank Arnesen gelang es, ihn gegen eine Ablöse schon zum August loszueisen. Er konnte auf allen Positionen im Mittelfeld eingesetzt werden, in der Schaltzentrale fühlte er sich jedoch am wohlsten. Er hatte eine erstklassige Technik, glänzte durch Ballsicherheit und Schnelligkeit. Trainer Michael Oenning schwärmte bei der Verpflichtung: "Per hat ein sehr gutes Pass-Spiel, ist uneigennützig und in sehr hohem Tempo unterwegs."

 

In der grottenschlechten Hinrunde wurde er nur selten berücksichtigt, auch der neue Trainer Thorsten Fink baute zunächst nicht auf ihn. Hatte auch immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. In seinen ersten 1 1/2 Jahren konnte er nie wirklich überzeugen, wirkte manchmal wie ein Fremdkörper. Blieb blass, konnte kein Spiel lenken. Erst zum Ende der Hinrunde 2012/2013 blitzte zeitweise sein Können auf. Musste dann wegen einer Schienbeinverletzung eine halbjährige Pause einlegen.

 

Sollte im Sommer 2012 eigentlich verkauft werden. Da sich aber kein Interessent fand, blieb er an der Elbe und konnte in der Rückrunde im defensiven Mittelfeld endlich seine Kritiker einigermaßen überzeugen. Magere 26 Einsätze in der Bundesliga und 2 Partien im Pokalstehen zu Buche.

 

Trotz der ansteigenden Leistung wurde er am letzten Tag der Transferperiode im August 2013 im Tausch mit Pierre-Michel Lasogga an Hertha BSC ausgeliehen. Hier konnte er sein Können besser zeigen. Kam dann zwar im Sommer 2014 kurz zurück und unterschrieb dann im August endgültig bei den Herthanern. Und hier funktionierte es. Er war aus dem Mittelfeld der Berliner nicht mehr wegzudenken und war schnell einer der Führungsspieler. Zwischenzeitlich auch schon Ersatzkapitän.

 

Bis Ende der Saison 2018/2019 lieferte er für Hertha 179 BL-Spiele ab und erzielte 2 Treffer.12 mal im Pokal dabei und 5 Einsätze in der Europa League. Hier scheiterte er mit seinem Club in 2 Spielen im August 2016 kläglich an Bröndby IF. Gegen Ende der Saison 2017/18 verlor er öfters seinen Stammplatz und saß auf der Bank. Anfang 2020 wurde bekannt, dass Per nach mehr als 6 Jahren Berlin verlassen würde und zu seinem früheren Verein, den norwegischen Spitzenclub Rosenborg Trondheim, in seine Geburtsstadt zurückkehren würde. Nach 7 Jahren erfolgte dann im Sommer 2020 der Abschied.

 

Für die norwegische Nationalelf, wo er sich bis zum Kapitän hochspielte, lief er bis November 2016 insgesamt 43 mal auf und erzielte 1 Tor. Im Februar 2017 erklärte er seinen Rücktritt. Er konnte mit seinem Land aber nie an einem großen Turnier teilnehmen. Scheiterte in den Qualifikation zu den WM's 2010 und 2014 ebenso wie in den Qualis für die EM's 2008 und 2016. Er hatte zuvor alle Nachwuchsmannschaften Norwegens durchlaufen und war 2005 bei der U19-EM in Nordirland.

 

BL-Saison Sp To
2011/2012
2012/2013
2013/2014
2014/2015
8
18
0
0
0
0
0
0
Europa Sp To
  0 0
DFB-Pokal Sp To
2011/2012
2012/2013
1
1
0
0

nach oben

 

Lasse Sobiech (18.01.1991)

Schon mit 4 Jahren verteidigte er in seiner Heimatstadt im Ruhrgebiet beim VfL Schwerte und wechselte 2003 zur Jugend von Borussia in Dortmund. Mit 18 Jahren durfte er für die zweite Mannschaft der Borussen auflaufen. Im folgenden Jahr 2010 rückte er zwar in den Profikader auf, kam jedoch weiterhin nur bei den Amateuren zum Einsatz. Mit daran schuld war, dass er die Vorbereitung wegen eines gequetschten Beins nicht mitmachen konnte. Er war im Hamburger Hafen (!) von einem Ausflugsschiff gerammt worden, als er seine Füße ins Wasser hielt. Auch ohne Einsatz darf er sich Deutscher Meister nennen. 55 Spiele und 1 Tor in 3. Liga und Regionalliga West.

 

Auf eigenen Wunsch wurde er in der Saison 2011/2012 an den Zweitligisten St. Pauli ausgeliehen (13 Liga-Spiele mit 1 Tor , 1 Partie im Pokal und 2 bei der Zweiten in der Regionalliga). Aus demselben Grund wurde er ein Jahr später an die SpVgg Greuther Fürth ausgeliehen, konnte aber den Abstieg aus der ersten Liga trotz stabiler Abwehrleistung nicht verhindern Erzielte in 24 Spielen 2 Tore.

 

Doch der HSV hatte ein Auge auf den Abwehrhünen (1,96 m, 87 Kilo) geworfen, um die desolate Abwehr zu stabilisieren. Er fiel vor allem seine große körperliche Präsenz und sein gutes Auge auf. Gemeinsam mit Westermann, Djourou und Tah sollte er das Gerüst in der Abwehr-Zentrale bilden. Der Neu-Manager Oliver Kreuzer war der Meinung, dass sich der HSV mit dem Innenverteidiger ein "Riesentalent geangelt habe, der für sein junges Alter schon viel Erfahrung mitbringt und einen gepflegten Ball von hinten heraus spielen kann".

 

Die Einsatzzeiten beim HSV fielen allerdings nicht gerade üppig aus. Es blieb bei 10 Spielen in der Liga, wobei ihm bei seinem ersten Einsatz gegen Schalke sein einziger Treffer gelang, 2 Partien im Pokal und 3 beim Nachwuchs in der Regionalliga.

 

Im Sommer 2014 für ein Jahr wieder an den Stadtteilverein St. Pauli ausgeliehen. Sofort Führungsspieler und "Fels in der Brandung", erzielte auch wichtige Tore. Trotzdem kämpfte er hier gegen den Abstieg in die Drittklassigkeit. Im Sommer 2015 wechselte er dann fest ans Millerntor. Hier wurde er schnell unverzichtbar, wurde folgerichtig zum Kapitän bestimmt. Der "Kicker" wählte ihn zum besten Innenverteidiger der Liga. Als Leistungsträger hatte er großen Anteil, dass das Team lange Zeit um den Aufstieg mitspielte.

 

In seinen vier Saisons führte er 118 mal die Abwehr an und traf dabei 15 mal ins gegnerische Gehäuse. 2 mal war er im Pokal dabei. Überraschend verlängerte er seinen Vertrag im Sommer 2018 nicht, sondern wechselte zum eben gemeinsam mit dem HSV abgestiegenen 1. FC Köln, da er sich hier größere Chancen ausrechnete, aufzusteigen. Anfangs Stammplatz, aber durch einen 3monatigen Ausfall wegen eines Zehenbruchs im Oktober, verlor er diesen. Doch er spielte 1 Jahr später wieder erstklassig, da Köln als Zweitligameister der sofortige Wiederaufstieg gelang.

 

Aber nur für ein halbes Jahr, denn im Januar 2020 wurde er für den Rest der Saison an den belgischen Erstligisten Royal Excel Mouscron verliehen, dessen Trainer Bernd Hollerbach hieß. Stand 6 mal die volle Distanz auf dem Platz. Dann kam der coronabedingte Abbruch der Liga. In Köln stand er zuvor in 17 Partien in der zweiten Liga im Abwehrverbund, in der Bundesliga wurde er nur 1 mal (gegen Union Berlin) berücksichtigt.

 

Im Juli 2020 zunächst arbeitssuchend. Im September Ausleihe in die Schweiz zum FC Zürich, wo auch Janjic beschäftigt war. Nach 12 Einsätzen mit 3 Toren war das Kapitel im Januar 2021 beendet. Zunächst fiel er durch eine Verletzung aus und dann kugelte er sich im Training die Schulter aus und musste operiert werden, was ihn bis Juni vom Spielfeld fernhielt.

 

Meldete sich im Sommer 2021 wieder in Köln zurück, wo aber auf seine Dienste verzichtet wurde. So unterschrieb er beim Zweitligisten Darmstadt 98. Anfangs in der Stammelf, wurde in der Rückrunde kaum noch - und dann mit Teileinsätzen - berücksichtigt. Es blieb bei 15 Spielen. Denn nach einer Saison schlug er 2022 ein neues Kapitel auf. Er ging nach Südafrika zum FC Stellenbosch.

 

Für die deutsche Nationalelf durchlief er sämtliche Jahrgänge von der U18 bis zur U21 (hatte hier 16 Einsätze), war bei der Qualifikation zur U19-EM 2010 ebenso dabei wie bei der U21-Endrunde 2013 in Israel.

 

BL-Saison Sp To
2013/2014 10 1
Europa Sp To
  0 0
DFB-Pokal Sp To
2013/2014 2 0

nach oben

 

Erik Soler (06.08.1960)

Ein Norweger in Diensten des HSV. Der dunkelhaarige Profi mit der wilden Wischmopp-Frisur spielte von Januar 1979 bis Ende 1983 bei Lilleström SK, gewann hier 1981 den norwegischen Pokal und wurde in der "Eliteserien" 97 mal eingesetzt. Dabei gelangen ihm 9 Treffer. Im Europapokal der Pokalsieger und im UEFA-Pokal schnupperte er internationales Flair. Dann ab Januar 1984 ein halbes Jahr bei Eik Tönsberg (8 Spiele, 2 Tore).

 

Von diesem Club kam der Psychologie-Student zum HSV und brachte es zwischen 1984 und Ende 1985 auf 25 Einsätze im HSV-Trikot ohne Trerfer, aber der ganz große Durchbruch gelang dem Abwehrspieler nicht. "wegen fehlender sportlicher Perspektiven" bat er deshalb um vorzeitige Vertragsauflösung. doch es fand sich zunächst keine Interessent. Kontakte zu Servette Genf und Young Boys Bern brachen ab. Er wurde 1 mal im Pokal und 7 mal im UEFA-Pokal berücksichtigt. Ging Ende 1985 zurück in seine skandinavische Heimat und spielte von Januar 1986 bis Januar 1987 bei Brann Bergen, wo er weitere 21 Einsätze hatte.

 

Von Januar 1987 bis Januar 1988 für 1 Jahr zum dänischen Erstligisten Aarhus GF. Auch hier nationaler Pokalsieger. Hängte noch zwei Jahre bei seinem Stammklub Lilleström SK an, wo er sofort Meister wurde. Machte seine letzten 16 Partien in der Eliteserien und durfte im UEFA-Cup mitmachen. Eric war natürlich auch norwegischer Nationalspieler mit 39 Einsätzen und 4 Toren.

 

Schon vor seiner HSV-Zeit begann er mit dem Studium der Sportpsychologie. Machte nach Beendigung der Laufbahn 1990 Hochschulabschluss zum Psychologen. Dann lange ein wichtiger Spielervermittler und TV-Sportkommentator in seinem Heimatland. Von 2002 bis 2008 Präsident und Manager des norwegischen Clubs Start Kristiansand.

 

Als sein alter Freund Dietmar Beiersdorfer Sportchef bei Red Bull Salzburg wurde, holte er im Dezember 2009 Soler als Generalmanager und Sportdirektor zu Red Bull New York. Lotste in dieser Funktion Frank Rost über den großen Teich. Im Oktober 2012 wurde er vom Konzern zum "Berater des Verwaltungsrates" berufen.

 

Sein Vater war Spanier, deshalb lautet sein vollständiger Name auch Erik Francisco Solér.

 

BL-Saison Sp To
1984/1985
1985/1986
24
1
0
0
Europa Sp To
1984/1985-ue
1985/1986-ue
6
1
0
0
DFB-Pokal Sp To
1985/1986 1 0

nach oben

 

Heung-Min Son (08.07.1992)

Im Sommer 2008 kam er als 16-Jähriger mit zwei weiteren Spielern im Rahmen einer Kooperation zwischen dem HSV und dem Südkoreanischen Fußballverband in die Hansestadt. War zuvor mit der U16 Südkoreas bei den Asienmeisterschaft Zweiter geworden. Doch er hatte zunächst Probleme in Hamburg, konnte noch nicht überzeugen und wurde im Juli 2009 wieder zum FC Seoul zurückgeschickt.

 

Durch seine glänzenden Auftritte in der südkoreanischen Mannschaft bei der U-17-WM in Nigeria (erzielte in fünf Spielen drei Tore) wurden unter anderem auch die Hanseaten wieder auf ihn aufmerksam. Anfang 2010 kehrte er nach Hamburg zurück und spielte für die HSV-U19. Hatte aber auch schon bei der Zweiten in der Regionalliga 6 Auftritte (1 Tor). 2010 unterschrieb er an seinem 18. Geburtstag schließlich einen Profivertrag bis 2012. Und er schlug ein wie eine Bombe, wurde von vielen als das größte Talent des HSV seit Jahren gefeiert, nahm eine atemberaubende Entwicklung.

 

War in der Vorbereitung der Saison 2010/2011 mit neun Toren erfolgreichster HSV-Torschütze. Auch gegen den FC Chelsea gelang ihm ein Tor, doch dann der Schock: kurz nach seinem Treffer brach er sich den linken Mittelfuß. Heulend verließ er den Platz, getröstet von seinem Mentor, Vorbild und väterlichem Freund van Nistelrooy.

 

Sogar Armin Veh schnalzte mit der Zunge: "Ich habe vom ersten Tag an gesagt, dass mir der Junge gefällt. Der wird seinen Weg gehen. Den lasse ich nicht mehr weg. Seine Bewegungen, seine Drehungen, die sind überragend." Er hatte einen schnellen Antritt, ein gutes Tempo und eine gute Technik. Er konnte mit rechts und links schießen, besaß eine gute Ausdauer. Dank seiner Beidfüssigkeit suchte Heung-Min immer den Abschluss und strahlte viel Torgefahr aus. Er hatte stets einen Blick für den Nebenmann und versuchte immer wieder mit Dribblings und Doppelpässen das Spiel schnell zu machen.

 

Nach dem Pokalspiel in Frankfurt am 27. Oktober absolvierte er drei Tage später gegen den 1. FC Köln sein erstes Bundesligaspiel. Auch hier gelang ihm sofort ein Bilderbuchtor. Wurde behutsam an die erste Elf herangeführt. Zeigte immer wieder mal, was für ein Rohjuwel der HSV da verpflichtet hatte. Gegen Ende der Hinrunde 2011/2012 ließ seine Leistung nach, er wirkte überspielt. Doch in der nächsten Saison zeigte er seine Klasse, egal, ob auf seiner Lieblingsposition im rechten offensiven Mittelfeld oder als Sturmspitze. War gemeinsam mit Rudnevs bester HSV-Schütze. Die beiden erzielten zusammen über die Hälfte der HSV-Treffer. Im DFB-Pokal gelang ihm zwar in 5 Partien kein Treffer. Dafür netzte er in 73 Liga-Begegnungen 20 mal ein.

 

Im Sommer 2013 wurde er schweren Herzens zum Ligakonkurrenten aus Leverkusen transferiert, da der Verkauf 10 Millionen Euro in die klammen HSV-Kassen spülte. Schoss am 09.11.2013 beim 5:3 seines neuen Brötchengebers den HSV mit drei Treffern fast im Alleingang ab. Reifte hier (leider) zum absoluten Klassespieler. Mauserte sich in kürzester Zeit zu einem der wichtigsten Spieler der Werkself.

 

Erzielte in der Bundesliga in 62 Partien 21 Tore, im Pokal waren es 3 Treffer in 6 Spielen. Erreichte in der Champions League in der Saison 2013/2014 und auch das folgende Jahr jeweils das Achtelfinale. Hier wurde er insgesamt 16 mal eingesetzt und traf 3 mal. In den jeweiligen Qualifikationen dazu waren es in 3 Begegnungen 2 Tore. In seiner Leverkusener Zeit wurde er auch 2013 und 2014 zum Fußballer des Jahres in Südkorea gewählt.

 

Zu diesem Zeitpunkt völlig überraschend wechselte er im August 2015 für ungefähr 30 Millionen Euro auf die Insel zu Tottenham Hotspur. Davon profitierte auch der HSV, dem der Transfer annähernd ca. 3 Millionen in die klammen Kassen spülte. In London wurde er aber zunächst nicht heimisch, es war eine durchwachsene Saison mit lediglich 4 Treffern in 28 Spielen der Premier League. Doch auch auf der Insel entwickelte er sich rasch zum unverzichtbaren Leistungsträger.

 

Machte in seinen ersten acht Saisons 25 Partien im FA-Cup (12 Tore) und 15 im ELF-Cup (4 Tore). In der Premier League erzielte er in 232 Begegnungen 93 Treffer. In der Europa League war er in 18 Begegnungen 7 mal erfolgreich, in der Conference League 1 mal (1 Tor). Und 14 mal netzte er in 31 Matches in der Champions League ein. Vizemeister 2017, dazu 2 mal Platz 3 und 1 mal Platz 4. Wurde rasch Liebling der Fans. In der Saison 2016/2107 wurde er 2 mal zum besten Premier-League-Spieler des Monats gewählt. 2x (2019 und 2020) Spieler der Saison. 2022 Torschützenkönig der Premier League mit 23 Treffern. Größter Erfolg aber zweifellos das (verlorene) Finale 2019 in der Champions League gegen den FC Liverpool.

 

Im Sommer 2018 fürchtete er um das Ende seiner Karriere, da ein im Raum stehender Militärdienst diese bedrohte. In Südkorea muss jeder Erwachsene bis zum 28.Lebensjahr zum Militär. Durch den Gewinn der Asian Games 2018 mit der U23 erhielt er aber "militärische Privilegien". Musste nur eine 3wöchige Grundausbildung und 500 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten, was aber ausgesetzt wurde. Im Februar 2020 setzte er sich durch einen Armbruch für den Rest der Saison außer Gefecht. Fuhr nach der Corona-Pause in die Heimat und leistete seinen Militäreinsatz.

 

Auch in der südkoreanischen Nationalelf seit seinem Debüt 2011 bald nicht mehr wegzudenken. Bis Ende 2022 erzielte er in 110 Begegnungen 35 Tore. Er war beim Asien-Cup 2011 (Bronzemedaille) und 2015 (wo die Mannschaft bis ins Endspiel kam) dabei und stand auch bei der WM 2014 in Brasilien in allen drei Vorrundenbegegnungen auf dem Platz. Wurde hier bei der Partie gegen Russland zum "Man of the Match" gewählt.Er fuhr auch 2016 mit zur Olympiade in Brasilien. Bei der WM 2018 in Russland führte er in allen 3 Vorrundenspielen sein Team an und erzielte 2 Tore, davon eins gegen Deutschland. Führte sein Team auch bis zum Viertelfinale bei der Asienmeisterschaft 2019 an. War auch Kapitän bei der Winter-WM 2022 in Katar, wo die Asiaten im Achtelfinale an Brasilien scheiterten.

 

In der Heimat 6x Fußballer des Jahres (2013/14/17/19/20/21/22). 2020 erhielt er den FIFA-Puskás-Preis (schönste Tor des Jahres), dass er gegen den FC Burnley erzielte. Wurde 2022 mit dem Ballon d'Orc (bester Fußballspieler des Jahres) ausgezeichnet.

 

BL-Saison Sp To
2010/2011
2011/2012
2012/2013
13
27
33
3
5
12
Europa Sp To
  0 0
DFB-Pokal Sp To
2010/2011
2011/2012
2012/2013
1
3
1
0
0
0

nach oben

 

Juan Pablo Sorin (05.05.1976)

Mit dem langmähnigen, dunkelhaarigen langjährigen Kapitän der argentinischen Nationalmannschaft hatte der HSV wieder mal einen Argentinier in seinen Reihen. Der linksfüßige Wirbelwind galt auf der Außenbahn als kampfstarker Defensivspezialist, mit einem unaufhaltsamen, permanenten Drang nach vorne. Durch die vielen Verletzungen wollte Thomas Doll noch einen Führungsspieler. Dieser "Kracher" schien Sorin zu sein, er war ein Weltklassespieler mit ganz großer internationaler Erfahrung.

 

Er galt als "Weltenbummler." Seine Karriere begann er 1994 bei Argentinos Juniors, wo er seine ersten 20 Ligabegegnungen (1 Tor) absolvierte. Im Jahr 1995 wurde Juan Pablo, der auch im Besitz der italienischen Staatsbürgerschaft ist, von Juventus Turin verpflichtet. Auch wenn er hier nur jeweils 2 Einsätze in der Serie A und dem Pokal sowie 1 in der Champions League hatte, gewann er mit Juve die Champions League gegen Ajax Amsterdam und den italienischen Supercup.

 

Anschließend kehrte er zurück und spielte von 1996 bis Ende 1999 für CA River Plate. Hier gewann er die 1996 Copa Libertadores, die Supercopa Sudamericana sowie 4 nationale Meistertitel. Er stand auch Ende 1996 im Finale des Weltpokals gegen seinen ex-Verein aus Turin. In der Serie A lieferte er 78 Partien ab, in denen er 11 mal ins Tor traf. In der amerikanischen Version der Champions League, der Copa Libertadores war er in 36 Spielen 5mal erfolgreich.

 

Er wechselte ins Ausland, zunächst ins Nachbarland Brasilien. Mit Cruzeiro Belo Horizonte, für die er von Januar 2000 bis Sommer 2001 spielte, wurde er 2000 brasilianischer Pokalsieger, machte 19 Spiele und 4 Tore in der Liga und war auch bei der Copa Libertadores wieder dabei. Es begann eine kurze Odyssee, da ihn sein Club dreimal verlieh.

 

Zuerst im Sommer 2012 wieder nach Italien, diesmal zu Lazio Rom (6 Spiele in der Serie A, 1 im Pokal und 4 im UEFA-Cup). Am Jahresende zu Belo Horizonte zurück um schon im Februar weiter zum FC Barcelona verliehen zu werden (15 Ligaeinsätze mit 1 Treffer). Ab dem Sommer 2003 trug er das Trikot von FC Paris Saint-Germain, wo er auch gleich französischer Pokalsieger wurde (21 Partien in der Ligue 1 sowie 5 Spiele im Pokal mit jeweils 1 Treffer).

 

Im Sommer 2004 letztmals für 4 Monate nach Brasilien zurück. Wurde bei Belo Horizonte weitere 6 mal in der Liga und 3 mal in der Copa Libertadores (1 Tor) eingesetzt. Denn schon im November verpflichtete ihn der FC Sevilla fest. Auch ohne Titel erlebte er auch hier eine erfolgreiche Zeit. War in der LaLiga 41 mal im dabei und erzielte 7 Treffer. 1 Tor erzielte er in 13 Partien in der Champions League (plus Quali). Im UEFA-Pokal hatte er 6 Einsätze.

 

Mit der Nationalelf, wo er es auf 76 Einsätze und 12 Tore brachte, war er bei der WMs 2002 und 2006 dabei und nahm an der WM 2006 in Deutschland als Kapitän teil. Stand jeweils im Finale des Confederations Cup 2005 und der Copa América. Zuvor war er schon 1995 mit der U20 Argentiniens Weltmeister und Sieger der Pan-Amerika-Spiele geworden.

 

Im August 2006 wurde Juan Pablo für drei Millionen Euro Ablöse nach Hamburg geholt. Leider war er immer wieder verletzt (Muskelfaserriss in der linken Wade oder linken Oberschenkel). Wegen einer Knieverletzung konnte er 11 Monate lang nicht spielen. So konnte er sein großes Laufpensum und seine Torgefährlichkeit, seine Schnelligkeit und Ballfertigkeit und sein exzellentes Kopfballspiel, nur selten zeigen. Da die Führung des HSV deshalb kein Vertrauen mehr in die dauerhafte Leistungsfähigkeit des Argentiniers hat, wurde der Vertrag vorzeitig im Juli 2008 aufgelöst. Es reichte nur zu 24 Einsätzen in der Bundesliga mit 4 Toren und 3 Begegnungen in der Champions League.

 

Ein weiteres Mal wechselte er zu EC Cruzeiro Belo Horizonte, musste aber im Sommer 2009 seine äußerst erfolgreiche Karriere wegen andauernder Verletzungsprobleme beenden. Zu seinem Abschiedsspiel am 5. November 2009 zwischen seinem letzten Klub Cruzeiro und den Argentinos Juniors (2:1) verlangte Sorin keinen Eintritt von den 60.000 Zuschauern. Stattdessen bat er die Fans, Lebensmittel aller Art zum Spiel mitbringen. 90 Tonnen Lebensmittel kamen dabei zusammen – allesamt spendete Sorin für wohltätige Zwecke. Seit 2009 ist er Ehrenbürger von Belo Horizonte.

 

Juan unterstützte in seiner Heimat ein Wohltätigkeitsprojekt, um Geld für Schulen und Krankenhäuser zu sammeln. Zu diesem Zweck schrieb er eine Kurzgeschichte für ein Buch namens "Grandes Chicos" ("große Jungs"). Leitete früher eine Radiosendung mit musikalischen und politischen Inhalten. Er bezeichnet sich selbst als linksliberal. Machte sich dann als Journalist einen Namen. Zusätzlich produzierte er professionelle Videos (mit dem Unternehmen „Elis Produtora Ltda“ ) für verschiedene TV-Formate, u. a. eine Talkshow „La Cumbre Fútbol“ (dt. „Fußballgipfel“), die er selbst moderierte. Es ging hier über „Werte wie Gleichberechtigung, Diversion, Frauenfußball, Selbstverbesserung und die Leidenschaft in vielerlei Hinsicht.“

 

Im Januar 2012 war zu lesen, dass Indien eine neue Fußballliga aufbauen wollte und dafür namhafte Spieler verpflichten wollte. Neben Fabio Cannavaro, Hernán Crespo oder Jay-Jay Okocha tauchte hier auch der Name Juan Pablo Sorin beim Verein "Haldia Heroes" auf. Doch der Ligabetrieb startete wegen finanzieller Probleme nie. Erst 2 Jahre später wurde in Indien eine "Super League" gegründet.

 

BL-Saison Sp To
2006/2007
2007/2008
19
5
4
0
Europa Sp To
2006/2007-cl 3 0
DFB-Pokal Sp To
  0 0

nach oben

 

Lennard Sowah (23.08.1992)

Lennard Adjetey Sowah ist ein waschechter Hamburger Jung, hat aber auch wegen seines Vaters einen Pass für Ghana. Er war schon als Kind HSV-Anhänger und bekam sein erstes HSV-Trikot mit fünf Jahren. Spielte in der Jugend für den SC Urania und ab 2006 für den FC St. Pauli und wechselte im Sommer 2007 zunächst zum FC Arsenal (U18) auf die Insel.

 

Nach einem Jahr wurde er an die Reserve des FC Portsmouth verkauft (10 Begegnungen). Hier kam er in der Saison 2009/2010 in der Rückrunde auch zu fünf Premier League-Einsätzen, stieg mit der Mannschaft aber ab.

 

Im Sommer 2010 holte ihn Bastian Reinhardt wieder an die Elbe zurück. Der Jugend-Nationalspieler (U16, U18 und U19) galt als Juwel, seine bevorzugte Position war die linke Abwehrseite. Er wurde in den ersten beiden Jahren aber nur in der zweiten Mannschaft eingesetzt (25 Spiele).

 

Im Januar 2012 wurde er zum FC Millwall ausgeliehen, um Spielpraxis zu sammeln. Konnte hier keinen einzigen Einsatz verbuchen. Auch nach der Rückkehr im Sommer 2012 wurde er nur im Regionalligateam eingesetzt. In der zweiten Mannschaft des HSV erhielt er weitere 19 Berufungen. Da ihm der Verein für die Saison 2013/2014 keinen neuen Vertrag anbot, war er erst einmal arbeitslos.

 

Erst ein Jahr später bekam er mit dem dänischen Club FC Vestsjaelland einen neuen Arbeitgeber. Aber auch hier reichte es nur zu 3 Einsätzen. Nach dem Abstieg im Sommer 2015 kehrte er wieder zu den HSV-Amateuren zurück (4 Spiele). Erhielt das Jahr darauf erneut keinen neuen Vertrag.

 

Im Oktober 2016 kam er in Schottland bei Hamilton Academical unter. 7 Partien in der Scottish Premiership. Aber drei Monate später wechselte er im Januar innerhalb des Landes zu Heart of Midlothian (11 Liga- und 4 Pokaleinsätze). Im Sommer 2017 verließ er die Insel und heuerte in Polen bei KS Cracovia Krakau an. Verlief für ihn enttäuschend, Nur 8 Pflichtspiele, im März 2018 Vertrag aufgelöst.

 

Kehrte im Sommer 2018 zu Hamilton Academical zurück. Diesmal verlief sein Gastspiel etwas positiver. 15 Ligaspiele plus 3 in der (erfolgreichen) Abstiegsrunde, 1 Partie im schottischen Pokal und 2 im FA-Cup. Doch im Sommer 2019 trennten sich die Wege wieder.

 

Es dauerte über 2 Jahre, bis er wieder einen Verein fand. Im August 2021 fand er beim Oberligisten TuS Dassendorf. Unterschlupf. Hier tummelten sich mit Harnik, Dettmann, Maggio und Lam etliche frühere HSV-Cracks.

 

Für die deutsche U16-, U18- und U19-Nationalelf kann er insgesamt 5 Einsätze vorweisen.

.....

BL-Saison Sp To
2010/2011
2011/2012
2012/2013
0
0
0
0
0
0
Europa Sp To
  0 0
DFB-Pokal Sp To
  0 0

nach oben

 

Emir Spahic (18.08.1980)

Als der bosnische Abwehrrecke im Juli 2015 von Didi Beiersdorfer verpflichtet wurde, stieß dies nicht überall auf Zustimmung. Emir haftete ein "Rüpel"-Image an, da er in Leverkusen im April 2015 nach dem verlorenen Pokalspiel gegen Bayern München zwei Ordner tätlich angegriffen und teilweise verletzt hatte. Daraufhin von Bayer 04 entlassen und vom DFB für 3 Monate gesperrt und zusätzlich 20.000 Euro Geldstrafe.

 

An seiner spielerischen Klasse und dass er die dringend benötigte Stabilisator für die Abwehr war, zweifelte jedoch niemand. Er verfügte über gutes Stellungsspiel, Handlungsschnelligkeit, dem Timing bei Grätschen und Zweikämpfen und ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit und Präzision.

 

Der Bosnier wurde im kroatischen Dubrovnik geboren. Über die Jugendstationen FK Krajina Cazin und NK Celik Zenica (die 1997 bosnischer Meister wurden) kam er 1999 beim eben zwangsabgestiegenen HNK Dubrovnik in seine Heimatstadt zurück. 2001 landete er bei NK Zagreb in der kroatischen Hauptstadt. Mit diesem Club spielte er in der Champions League-Quali und im UI-Cup. Größter Erfolg war aber der Gewinn der kroatischen Meisterschaft 2002.

 

Im Januar 2004 verschlug es ihn das erste Mal nach Russland, zuerst zu Schinnik Jaroslawl. 26 Einsätze und 6 Tore in der Premjer-Liga und 1 Partie im UI-Cup. Im Sommer 2005 zu Torpedo Moskau (15 Premjer-Liga-Spiele) und ein halbes Jahr später zu Lokomotive Moskau, bei denen er auch 7 mal im Europapokal eingesetzt wurde. Gewann in der Saison 2006/2007 dem russischen Pokal und stand im dortigen Finale des Supercups. In der Liga brachte er es auf 63 Einsätze mit 3 Toren. Die letzte Saison dort war er aber sehr lange verletzt und als er nach einer Verletzung gleich für die Nationalelf auflief, wurde er im März 2009 suspendiert.

 

Er war dann beim 1. FC Köln im Gespräch, unterschrieb im Juli 2009 aber beim französischen Aufsteiger SC Montpellier. In 2 Jahren kam er auf 57 Einsätze in der Ligue 1 mit 3 Toren, 2 in der Europa League-Quali und 1 im Pokal. Auch hier fiel er wieder negativ auf. Nach einem Ellbogencheck wurde er für 7 Pflichtspiele gesperrt.

 

Im Sommer 2011 ging es nach Spanien zum FC Sevilla. 44 mal (1 Tor) wurde er in der Primera División eingesetzt, 5 mal im Pokal und einmal in der Europa League-Quali gegen Hannover 96. Im Februar 2013 kam er nach Russland zurück. Er wurde an Anzhi Makhachkala ausgeliehen, wo er aber nicht glücklich wurde und nur 9 Pflichtspiele mit1 Tor absolvierte.

 

Im Sommer 2013 unterschrieb er dann bei Bayer Leverkusen. Rudi Völler war äußerst optimistisch "Mit Emir Spahic haben wir einen Innenverteidiger mit großer internationaler Erfahrung verpflichten können. Er stellt für uns eine optimale Lösung dar, da das Preis-Leistungs-Verhältnis einfach stimmt. Emir ist ein absoluter Leistungsträger, der der Mannschaft Stabilität und Sicherheit verleiht. Seine technischen Fähigkeiten, die Zweikampfstärke und die Sicherheit, die er ausstrahlt, machen ihn für uns sehr wertvoll." In Leverkusen lief er noch einmal zu bestechender Form auf, machte 49 Spiele (3 Tore) in der Bundesliga und 6 Partien im DFB-Pokal. 16 mal wurde er in der Champions League (plus Quali) eingesetzt unter anderem gegen Manchester United, Paris St. Germain oder Atlético Madrid. Bis dann der Vorfall am 8. April 2015 kam....

 

Eigentlich wollte ihn Hertha BSC im Sommer 2015 verpflichten. Aber HSV-Boss Dietmar Beiersdorfer holte ihn zum Nulltarif in die Hansestadt: "Wir haben einen ablösefreien Spieler der höchsten Qualitätsklasse verpflichtet, der uns in unserer aktuellen Situation Stabilität geben wird. Wir haben den Vorfall in Leverkusen besprochen und seine Auseinandersetzung mit diesem Thema intern bewertet. Danach haben wir uns für die Verpflichtung entschieden." In Hamburg traf er auf Ivi Olic, mit dem zusammen er schon 2002 mit Zagreb eine Meisterschaft gefeiert hatte.

 

Er war auch hier unbequem und eckte manchmal an. Aber er war der erwartete Abwehrstabilisator und führte die jungen Spieler. Sein Vertrag wurde verlängert, er sollte als verlängerter Arm von Labbadia, als eine Art "Spielertrainer" auf dem Spielfeld agieren. Dessen Nachfolger Markus Gisdol baute nicht mehr so sehr auf ihn. Und in der Winterpause 2016/2017 teilte er ihm mit, dass er nicht mehr mit ihm plane, stellte ihn frei und sperrte ihn vom Training aus. Wie dann durchsickerte, hatte er bei den Teamkollegen ein Angstklima aufgebaut. Etliche Spieler berichteten, dass sie sich vor seinen Wutausbrüchen in der Kabine und auf dem Platz gefürchtet hätten. Der Bosnier wollte sich zunächst ins Training einklagen, ließ dies aber nach einer satten Abfindung sein. So bleib es bei 37 BL- und 1 Pokal-Partie.

 

In der Presse tauchten immer wieder Namen aus Kroatien, China oder der Türkei auf, die ihn verpflichten wollten, es stellte sich jedesmal als Gerücht heraus. Beendete daraufhin 2017 seine Karriere. Im August 2019 wurde er bei einem Autounfall in der Nähe seines Wohnorts Gacko schwer verletzt.

 

In der Nationalelf von Bosnien-Herzegowina, wo er 2003 sein erstes Spiel machte, war er Kapitän und eine Ikone. Trat 2014 zurück und ließ sich dann doch zum Weitermachen überreden. Er führte auch bei allen drei Partien bei der WM 2014 in Brasilien die Mannschaft an. Das Team schied aber in den Playoffs für die EM 2016 gegen Irland aus. Bis Mai 2018 erreichte er 95 Spiele im Nationaldress und erzielte 6 Treffer. Ist damit Rekordnationalspieler seines Landes.

 

Gegen Deutschland verpasste er in einem Freundschaftsspiel seinem Gegenüber, dem gebürtigen Bosnier Marko Marin, eine Ohrfeige, weil dieser angeblich auf jugoslawisch seine Mutter beleidigt hatte. Im Mai 2018 bekam er gegen Montenegro sein Abschiedsspiel. Sein Kapitäns-Vorgänger bei der Nationalelf, der ex-HSVer Sergej Barbarez, ist eng mit ihm befreundet: "Er ist wie ein Bruder für mich." Er hat ihm auch den HSV empfohlen. Entgegen anderslautender Meldungen ist er zwar mit Edin Dzeko befreundet, aber nicht verwandt.

 

BL-Saison Sp To
2015/2016
2016/2017
26
11
0
0
Europa Sp To
  0 0
DFB-Pokal Sp To
2015/2016 1 0

nach oben

 

Hans-Jürgen Sperlich (29.02.1948)

Der Angreifer von Eintracht Hamm-Heessen (ging aus dem VfR Heessen hervor) kam 1969 zum Lüner SV in die damals zweitklassige Regionalliga West. Ein Jahr später zu Hertha BSC, für die er zwischen 1970 und 1972 in der Bundesliga 52 Spiele machte (3 Tore). Im UEFA-Cup waren es 4 und im Pokal 5 Partien. Wurde im Juni 1972 im Rahmen des Bundesliga-Skandals für 2 Jahre gesperrt und erhielt 15 000 Mark Geldbuße, spielte deshalb ein Jahr in Südafrika bei Durban City. Im November 1973 begnadigt.

  

Für den HSV zwischen 1973 und 1977 immerhin 78 Mal in der Bundesliga eingesetzt. Elf Tore konnte er in dieser Zeit erzielen. Gewann mit dem HSV 1977 den Europacup der Pokalsieger gegen RSC Anderlecht. Hatte in diesem Wettbewerb 3 Einsätze, war allerdings im Finale nicht dabei. Aber beim DFB-Pokal-Gewinn 1976 gegen Kaiserslautern mischte er mit (hier in 10 Spielen 1 Treffer). 1976 Vizemeister hinter Borussia Mönchengladbach Vizemeister 1976 und 1974 Vizepokalsieger gegen Frankfurt. 11 Begegnungen hatte er im UEFGA-Pokal und 6 im Intertoto-Cup.

 

"Spatz" war ein unerhört schneller Spieler, dem es freilich ein wenig an Durchsetzungsvermögen mangelte. Exzellenter Techniker. War aber auch sehr oft verletzt (vor allem die Leisten). Bekam anfangs schon das Attribut "Torungefährlichkeit" aufgestülpt, doch dann lief es besser. Erzielte im August 1975 gegen Schalke 04 innerhalb von 100 Sekunden 2 Treffer.

 

Nachdem er die letzte Saison nur noch sporadisch berücksichtigt wurde, ging Hans-Jürgen 1977 für 2 Jahre zum eben abgestiegenen RW Essen in die 2. BL Nord (56 Spiele, 8 Tore). Stürmte an der Seite von Horst Hrubesch und Frank Mill. Wäre um ein Haar 1978 in die erste Liga aufgestiegen. Verlor in der Relegation in 2 Partien gegen den 1. FC Nürnberg. 2 Einsätze im DFB-Pokal.

 

Ließ die Karriere ab 1979 bei seinem Stammverein Eintracht Hamm-Heessen ausklingen. Für diesen Verein spielte er bei den Alten Herren bis 2005. Kann 130 Bundesligaspiele mit 14 Toren und 56 Zweitligaspiele (8 Tore) vorweisen.

 

Begann seine berufliche Ausbildung zum Masseur und Medizinischen Bademeister in Kassel, seit 1982 arbeitete er in diesen Beruf an der Barbara- Klinik in Heessen. Anschließend bis zur Rente Physiotherapeut und stellvertretender Leiter der Physikalischen Therapie in der St. Barbara-Klinik in Hamm-Heessen.

 

BL-Saison Sp To
1973/1974
1974/1975
1975/1976
1976/1977
15
31
24
8
1
6
4
0
Europa Sp To
1974/1975-to
1974/1975-ue
1975/1976-ue
1976/1977-po
6
6
5
3
0
0
0
0
DFB-Pokal Sp To
1973/1974
1974/1975
1975/1976
3
1
6
0
0
1

nach oben

 

Michael Spies (09.07.1965)

Er war auch ein ewiger Wandervogel. Bei seiner Reise durch Deutschland unterschrieb er insgesamt bei zehn Vereinen, darunter 7 Bundesligisten. 10 1/2 Jahre in der ersten Liga (219 Spiele/ 46 Tore), 3 1/2 Jahre in der 2. Liga (73/13) und 1 Jahr in der Regionalliga (24/5).

 

In der Jugend zunächst bei den Stuttgarter Kickers, dann ab 1983 bei den Amateuren des VfB Stuttgart. 71 Begegnungen mit 22 'Treffern in der Oberliga. Bei den Profis der Schwaben in der Bundesliga von 1985 bis August 1986. Bekam aber hier nur 5 Einsätze (1 Tor) und 2 Berufungen im Pokal. Von September 1986 bis Sommer 1987 zum soeben in die zweiten Liga aufgestiegenen SSV Ulm 1846 ausgeliehen (21 Spiele, 7 Tore).

 

Die nächste Station des Schwaben war der gerade wieder mal in die Bundesliga aufgestiegene Karlsruher SC. Bis Sommer 1989 erreichte er hier 63 BL-Spiele und erzielte 15 Tore. Im Pokal erzielte er in 2 Tore in 7 Partien. Kahn, Scholl, Kreuzer waren die Mitspieler, Winfried Schäfer der Trainer. Weitere 2 Jahre von 1989 bis 1991 bei Borussia Mönchengladbach. Machte an der Seite von Stefan Effenberg 38 Spiele (6 Tore) und hatte 4 Einsätze im Pokal (2 Treffer).

 

Es folgte der Höhepunkt. In der Saison 1991/1992 wechselte Michael zum letzten Meister der DDR Hansa Rostock. Erzielte im Rückspiel des Pokals der Landesmeister den Siegtreffer zum 1:0-Erfolg gegen den FC Barcelona und war auch bei der 0:3-Niederlage in Spanien dabei. Kam in Rostock auf 38 BL-Spiele mit 13 Toren und 1 Partie im DFB-Pokal. 1 mal kam er im Halbfinale des DFB-Supercups gegen Kaiserslautern zum Einsatz.

 

Nach dem sofortigen Abstieg heuerte er zusammen mit Florian Weichert und Thomas Lässig beim HSV an. Das ganz große Glück fand der offensive Mittelfeldspieler hier allerdings nicht. Mehr als 23 Einsätze mit 3 Treffern in der Liga und 3 Spielen im Pokal sprangen nicht heraus. Deshalb wechselte er vor Beginn der Saison 1994/1995 zum 1. FC Dynamo Dresden. Erzielte 6 Tore in 30 Begegnungen. Dies reichte aber auch nicht, um den Abstieg aus der ersten Liga zu verhindern. Im Pokal brachte er es auf 3 Spiele mit 1 Tor und im Intertoto-Cup lief er 1 mal auf.

 

Ging anschließend 1995 zum VfL Wolfsburg in die zweite Liga und stieg mit der Mannschaft 1997 auf. 53 Spiele und 8 Tore in der zweiten Liga und 22 Spiele und 2 Tore in der Bundesliga. Plus 1 Partie im Pokal. Wechselte aber 1998 wieder in die Zweite Liga, diesmal zur SpVgg Unterhaching. Haching stieg am Ende der Saison in die Bundesliga auf, Michael verließ den Verein aber. Kam in Südbayern nur noch zu 4 Spielen in der Bundesliga und 2 im Pokal. Einsatz.

 

Er unterschrieb 1999 beim Regionalligisten VfB Lübeck. Bis zum Karriereende im Sommer 2001 wirbelte er in 24 Spielen für die Hansestadt an der Ostsee und erzielte seine letzten 5 Tore.

 

Wohnt in Meine (in der Braunschweiger Ecke) und arbeitet als Spielerberater. Im Sommer 2008 unterschrieb er beim Bezirksligisten SSV Kästorf in Niedersachsen seinen ersten Trainervertrag. Hörte aber ein Jahr später schon wieder auf. Im September 2011 unternahm er beim niedersächsischen Landesligisten SSV Vorfelde (als Nachfolger von Holger Ballwanz) einen neuen Anlauf, trat aber schon im April 2012 vorzeitig zurück.

 

Erst 2018 stand er wieder an der Seitenlinie. Im Sommer verpflichtete ihn der Oberligist MTV Gifhorn als Nachfolger für Uwe Erkenbrecher. Im September 2021 wurde die Zusammenarbeit beendet. KIm Dezember 2022 wurde Michael sportlicher Leiter beim Fußball-Bezirksligisten FC Türk Gücü Helmstedt.

 

BL-Saison Sp To
1992/1993
1993/1994
14
9
1
2
Europa Sp To
  0 0
DFB-Pokal Sp To
1992/1993
1993/1994
2
1
0
0

nach oben

 

Detlef Spincke (27.02.1954)

"Dedel", der 1975 vom SV Lurup kam, brachte es zu einem einzigen Bundesligaspiel, als er gegen Kickers Offenbach in der 90. Minute eingewechselt wurde. Hatte in dieser Minute aber nach eigener Aussage keinen Ballkontakt. Im DFB-Pokal durfte er gegen Jülich und Bayern Hof ran. Und im Europapokal erlebte er gegen Keflavik und Heart of Midlothian internationales Flair. Die Konkurrenz war 1975/1976 einfach zu groß. Stand aber sehr oft im Kader. In den beiden Jahren, die der Defensivallrounder beim HSV verbrachte, gewann die Mannschaft 1976 den DFB-Pokal gegen Kaiserslautern und wurde Deutscher Vizemeister und holte 1977 gegen Anderlecht den Europacup der Pokalsieger.

 

Wollte dann zuerst zu Tennis Borussia mit Trainer Gutendorf, ging dann aber 1977 für 2 Jahre in die 2.Liga Nord zum Wuppertaler SV. Machte dort 66 Spiele und erzielte 3 Tore. 3 mal mischte er im Pokal mit. Hatte ein Angebot des MSV Duisburg, entschied sich dann aber für die berufliche Sicherheit und schloss sich1979 wieder dem SV Lurup an, weil er da zugleich eine Anstellung in einer Stauerei bekam. Mit Lurup sofortiger Aufstieg in die Oberliga Nord. Fungierte von November 1981 bis März 1982 zusätzlich als Trainer.

 

Verließ den Verein im Januar 1983. Nach einem halbjährigen Intermezzo beim Landesligisten Blau-Weiß Schenefeld spielte Detlef von Sommer 1983 bis 1986 beim Lüneburger SK unter Trainer Horst Blankenburg. Erzielte hier in 116 Begegnungen 3 Tore. Später ab 1986 bei 1. SC Norderstedt, teilweise als Spielertrainer, im Februar 1988 gekündigt (18 Spiele, 2 Tore).

 

Als Trainer hatte der frühere Luruper indes große Erfolge. Führte den Lüneburger SK, wo er von 1988 bis 1994 wirkte, in die Regionalliga. Dann wieder beim 1. SC Norderstedt als Nachfolger für Caspar Memering, schaffte hier 1995 ebenfalls den Aufstieg in die höchste deutsche Amateurklasse. Aber im Januar 1999 entlassen. Verklagte daraufhin seinen Ex-Verein wegen ausstehenden Zahlungen. Zuletzt von Sommer 1999 bis Sommer 2001 bei SV Henstedt-Rhen.

 

Wohnt in Schnelsen und ist als Angestellter bei der Hamburger Stauerei Carl Tiedemann beschäftigt, zuletzt als Geschäftsführer der "Lasch Company Hamburg." 2017 erlosch dort seine Prokura, er ging in den Ruhestand. Sein Neffe Oliver Spincke war im HSV-Nachwuchsleistungszentrum pädagogischer Leiter und um 2020 Internatsleiter.

 

BL-Saison Sp To
1975/1976
1976/1977
1
0
0
0
Europa Sp To
1976/1977-po 2 0
DFB-Pokal Sp To
1975/1976 2 0

nach oben

 

Harald Spörl (31.10.1966)

Der gelernte Schreiner begann beim 1.FC Bamberg (der sich später nach der Insolvenz in Eintracht Bamberg umbenannte), wo er seit 1973 13 Jahre seiner Fußballzeit verbrachte. 1986 zum fränkischen Bayernligisten VfL Frohnlach. 1987 wurde "Lumpi" von Manager Magath (der ja auch aus seiner Heimat stammt) nach Hamburg geholt. Ein weiterer Neuzugang war Bruno Labbadia.

 

Kam zum frischgebackenen DFB-Pokalsieger (dies sollte für den HSV der letzte nationale Titel für lange Zeit sein). Seine Stärken hatte der Mittelfeldmotor in der Offensive. Er war schnell, aggressiv und torgefährlich. Stand schon an der Schwelle zur Nationalmannschaft. Stammspieler, Publikumsliebling und über Jahre eine feste Größe beim HSV. "Lumpi" avancierte zum stellvertretenden Mannschaftskapitän.

 

Er kam leider zu einer Zeit, in der der HSV größtenteils im Mittelfeld herumdümpelte. Als größte Erfolge sind das zweimalige Erreichen des Halbfinales im Pokal und zwei dritte Plätze in der Bundesliga anzusehen. Und natürlich das legendenhafte 4:4 am 13.09.2000 gegen Juventus Turin, wo er allerdings nicht im Kader stand.

 

Das "Urgestein" spielte heute unvorstellbare 14 Jahre (!) im Trikot des HSV, dabei erzielte der Mittelfeldspieler 60 Tore in 321 Bundesligapartien. Im DFB-Pokal hatte er 26 Berufungen und traf 5 mal. International wurde er insgesamt 30 mal eingesetzt (6 Treffer). Das setzt sich folgendermaßen zusammen: 3 mal im Europapokal der Pokalsieger, 17 mal im UEFA-Cup (4 Tore), 6 mal im UI-Cup (2 Tore) und 4 mal im Toto-Pokal. Im Sommer 1992 stand sein Engagement kurz auf der Kippe, als er für einen Vertrag hoch pokerte und der Verein überlegte, ob er ins Konzept von Neu-Triner Coordes passte. Es fand sich kein anderer Verein und Spörtl unterschrieb einen neuen Vertrag.

 

Er gehörte zum HSV wie der Michel zu Hamburg. Durch viele Verletzungen verlor er am Schluss etwas den Anschluss. Unverständlicherweise aber fiel er bei Pagelsdorf die letzten beiden Saisons in "Ungnade" und wurde in diesen beiden Jahren nur noch 7mal eingewechselt.

 

Nachdem er nur noch auf der Ersatzbank saß, wechselte er im Januar 2001 zum LR Ahlen (die sich später in RW Ahlen umbenannten) in die Zweite Liga. Fast wäre dem Franken mit seinem neuen Verein noch der Aufstieg in die Bundesliga gelungen, doch der FC St. Pauli war im Endspurt nicht mehr einzuholen. Aber auch hier warfen ihn Verletzungen immer wieder zurück. Im August 2001 absolvierte er die letzten beiden Partien für Ahlen (jeweils eine Halbzeit). Kam auf 12 Zweitligapartien, erzielte 3 Tore. Dann traf ihn durch einen im Training erlittenen Bandscheibenvorfall etwas unvorbereitet das Karriereende.

 

Nach einem kurzen Ausflug als Trainer bei Bayern Hof von Juli bis Dezember 2002 und als Spielertrainer von Januar 2003 bis Sommer 2005 beim 1. FC Hersbruck war er schon seit 2002 nebenbei Talentsucher beim HSV. Seit dem Trainerende war er jetzt wieder ganz beim HSV - als Scout in der ganzen Welt, um dort Talente zu entdecken. Die Entscheidung für das Scouting begründete er so: "Mittlerweile ist das ein Fulltime-Job, man ist teilweise sechs, sieben Monate im Jahr nicht zu Hause. Da kann man natürlich nicht nebenbei noch eine Mannschaft trainieren."

 

Im März 2018 wurde ihm zum Sommer (als sein Vertrag auslief) telefonisch (!) seitens des HSV gekündigt, da er "nicht ins Konzept" des neuen Kaderplaners Johannes Spors passte. Überraschend dann die Meldung vom November 2021: Harald sprang bis zur Winterpause als Trainer beim Achtligisten SpVgg Mühlhausen in der Kreisliga Bamberg ein.

 

Seine Liebe zum HSV hat er einmal so beschrieben: "Erstens haben sie mir da die Möglichkeit gegeben, professionell Fußball zu spielen – dass war das Wichtigste. Zudem ist Hamburg eine schöne Stadt, der Familie hat es gefallen, und ich habe mich rundum wohl gefühlt. Es hat einfach Spaß gemacht, und nach ein paar Jahren hatte sich bei mir eine Art Vereinstreue entwickelt. Für mich kam eigentlich nie ein Wechsel in Frage."

 

Hat einen eigenen Fanclub ("LUMPInationale Handorf"). In einem Interview 2020 meinte er: "Warum sollte ich noch Interviews geben? Für mich sind Ärzte oder Sanitäter viel wichtigere Menschen, die mehr Interessantes zu berichten hätten als ich. Ich war doch nur Fußballer." Und: "Auch im Fernsehen schaue ich mir nur ausgewählte Spiele an. Fußball war mein Beruf. Jetzt mache ich nur noch das, worauf ich Lust habe und genieße die Zeit mit der Familie. Inzwischen sind wir Großeltern."

 

BL-Saison Sp To
1987/1988
1988/1989
1989/1990
1990/1991
1991/1992
1992/1993
1993/1994
1994/1995
1995/1996
1996/1997
1997/1998
1998/1999
1999/2000
2000/2001
17
30
27
27
34
23
32
29
32
26
26
11
4
3
3
9
1
6
2
2
2
8
14
8
5
0
0
0
Europa Sp To
1987/1988-po
1989/1990-ue
1991/1992-ue
1994/1995-to
1996/1997-ue
1997/1998-ui
3
7
6
4
4
6
0
0
4
0
0
2
DFB-Pokal Sp To
1987/1988
1988/1989
1990/1991
1991/1992
1992/1993
1993/1994
1994/1995
1995/1996
1996/1997
1997/1998
1998/1999
2000/2001
4
3
4
1
2
3
1
1
3
2
1
1
0
1
2
0
0
0
0
0
1
0
1
0

nach oben

 

Spieler A-Z
Biografie
Statistik ===========