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Im August wäre Klaus Stürmer 36 Jahre alt geworden. Dieser Satz ist erschreckend, erschreckend vor allem für seine ehemaligen Kollegen und Mitspieler im HSV, die im gleichen Alter stehen. Der Tod des Freundes hat plötzlich viele bewusster leben lassen, und beim Abschied in Glinde kam nicht von ungefähr die Frage auf: Ist es nun schon so weit, dass wir uns nur noch auf Beerdigungen sehen?“
Die letzte Begegnung mit Klaus werden die, die dabei waren, nicht vergessen. Er kam noch einmal nach Hamburg, vom Tod schon gezeichnet, und doch ungebrochen. Scheinbar unbeschwert tranken wir unser Bier. Klaus machte es allen leicht den, eigentlich, unaussprechlichen Anlass dieses Treffens zu verdrängen, ihn zumindest für Stunden vergessen zu machen. Wir wissen jetzt von seiner Frau Thoby, dass ihn diese Fahrt sehr angestrengt und weit zurückgeworfen hat – er wollte es so. Wir sind froh einen kleinen Teil zu dieser gewissen Erleichterung mit einem letzten Treffen beigetragen zu haben.
In diesen Stunden erlebten wir Klaus noch einmal komprimiert, wie wir ihn immer in Erinnerung hatten. Unkompliziert, geradeheraus, umwerfend optimistisch, mitreißend in seinem Unternehmungsgeist – wohl niemand in seiner näheren Umgebung, der davon nicht ergriffen worden wäre. Klaus beschäftigte uns alle, noch lange, lange nachdem er längst aus unserem Blickfeld verschwunden war. Das ist kein Gerede!
Dieser kurze Rückblick endet nicht wie ein üblicher Nachruf. Mit Klaus zusammen hatten wir ein Benefizspiel geplant – die Zeit war ihm leider nicht mehr gegeben. Wir werden es in seinem Namen starten. Wir sollten die alten Knochen noch einmal zusammennehmen – Klaus zuliebe!
Klaus Stürmer 9. August 1935 - 1. Juni 1971, HSV 1953 – 1961, 158 Spiele, 114 Tore
Am Rothenbaum trat die Weltmeisterelf von 1954 unter Leitung von Alt-Bundestrainer Sepp Herberger zu einem Gedächtnisspiel zu Ehren von Klaus Stürmer und zur Unterstützung für Frau und Sohn an. Im Osnabrücker Stadtteil Hellern wurde 1972 die Straße Am Sportplatz in Klaus-Stürmer-Straße umbenannt.
Karl-Heinz Jens, der damalige Chef vom Dienst des Kicker-Sportmagazin, führt in seinem Nachruf am 3. Juni 1971 aus: Klaus Stürmer war der Denker – Uwe der Vollstrecker. Was Stürmer plante, setzte Seeler in die Tat um. Seeler erahnte die Spielzüge von Klaus. Das Wort vom "Sich-blind-Verstehen", von Harmonie und Gleichklang hatte hier Gültigkeit wie selten zwischen Spielern, die sich so ideal ergänzten wie Klaus und Uwe.
Wenn auch noch einige Entscheidungen im Hamburger Jugendfußball ausstehen, so können wir doch schon jetzt sagen, dass sich unsere Hoffnungen – mehrfach sogar klarer als erwartet – erfüllt haben. Unsere 1.A-Jugend blieb in der Leistungsklasse auch nach Abstellung von sieben Spielern an die Landesliga weiter erfolgreich. Nach dem 3:0 gegen Lohbrügge stand die Meisterschaft endgültig fest. Zwei Spieltage vor dem Abschluss der Serie, hält die Mannschaft mit 47:1 Punkten und 138:15 Toren unangefochten und mit 12 Punkten Vorsprung die Spitze.
Welche Leistungsstärke die A-Jugend aufzuweisen hat, unterstrich sie nachhaltig im Pokalendspiel. Obwohl mit Rupietta, Krobbach, Hidien, Selke, Haltenhoff, Buttgereit, Nob und Tippelt acht Spieler nicht eigesetzt werden konnten, wurde der FC St. Pauli mit 6:0 ausgespielt. Dieses erfolgreiche Endspiel bestritten: Riemann, Blaschek, Waack, Sals, Nicolaisen, Eigl, Radbruch, Silling, Martin, Krause und die beiden B-Jugendlichen Danylow und Stüven.
Auch die Meisterschaft unserer B-Jugend steht nun fest. Mit 5:3 Punkten war der Start in die Saison gar nicht so verheißungsvoll, doch dann folgte eine Serie von 21:1 Punkten, sodass nach dem 5:0 über Alstertal und mit acht Punkten Vorsprung, bei noch drei ausstehenden Spielen, die Meisterschaft schon entschieden war.
Ober von links: Betreuer Uli Pecht, N. Stutzke, A. Mayns, D. Reinke, R.
Krüger, W. Synowitz,
K.-H. Janke, M. Stark, Trainer u. Jugendleiter H.
Robert Unten von links: M. Danylow, Th. Stüven, M. Kuhlmann, R. Härtel, H-J.
Beuck, J. Hoffmann und J. Ross
Als Gerd Heid im Oktober 1970 zum HSV kam, kam er mit der Empfehlung, innerhalb von ganz kurzer Zeit aus einem „Dorfverein“ einen in ganz Deutschland bekannten Club gemacht zu haben. „Seine Jungs“ vom TuS Altrip hatten innerhalb von wenigen Monaten für die Sensation im deutschen Jugendfußball gesorgt. Eine Leistung, die zwar viel beachtet wurde, die ihre echte Würdigung aber erst fand, als er ähnliches, ebenso in kürzester Zeit, auch bei unserem HSV erreichte.
Mit seiner ungeheuren Energie und seiner großen Liebe zum Fußball gelang es ihm auch in Hamburg, in wenigen Monaten eine Jugendmannschaft aus dem Boden zu stampfen, die ihresgleichen in Deutschland zu finden schwer war. Sicher, viele neideten ihm den Erfolg und versuchten ihm durch Paragraphen und Statuten Steine in den Weg zu legen, aber er verfolgte unbeirrbar sein Ziel und erreichte fast alles, was er sich für seine Jungs und dem HSV vorstellte.
Leider war sein großartiges und für Hamburg und deutsche Verhältnisse bisher kaum vorstellbares Wirken schon am 19.03.1972 beendet. Für uns alle unfassbar, starb er an einem Tag, an dem seine Jungs die größten Erfolge errungen hatten.
Die Nachricht von seinem Tode traf uns alle wie ein Keulenschlag. Aber schon damals stand für uns alle fest, den Weg, den er beim HSV begonnen hatte, werden wir versuchen, so konsequent wie möglich weiter zu beschreiten.
Mit Rudi Kargus, Peter Lübeke, Manfred Kaltz und Casper Memering haben sich schon 4 Spieler einen Stammplatz in der 1.Mannschaft erkämpft. Mit Peter Krobbach, Peter Hidien, Kurt Eigl, Holger Haltenhof, Edgar Nobs und Günter Selke werden weitere folgen. Das Werk von Gerhard Heid, der am 3.Mai 1936 in Ludwigshafen geboren wurde, wird noch Jahrzehnte weiterbestehen.
Wir alle werden seiner immer gedenken.
Vorstand und Präsidium des HSV
Herrliche Ballpassagen, fantastische Pässe, gekonnte Dribblings, kurz, die Stars boten auf dem Rasen des Hamburger Volkspark-Stadion alles, was sich ein Fußballherz nur wünschen kann. Sie alle erwiesen einem wahrhaft Großen des Fußballs ihre Referenz. Einem Spieler, der im Jahre 1953 in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft zum 1. Mal auf die große Bühne des Fußballs trat.
Im August 1952 bestritt Uns Uwe als 17-jähriger sein erstes Punktspiel in der 1.Mannschaft des HSV und schoss gegen den VfL Oldenburg auch sein erstes Ligator. Schon wenig später, an 14.Oktober, bestritt er in Hannover gegen Frankreich sein 1.Länderspiel. Diesem folgten noch weitere 71 und damit wurde er Rekord-Nationalspieler in Deutschland. Dreimal wurde er von deutschen Sportjournalisten zum „Fußballer des Jahres“ gewählt. Neben Karl-Heinz Schnellinger war er der einzige deutsche Spieler, der 1958 (Schweden), 1962 (Chile), 1966 (England) und 1970 (Mexico) an den vier Weltmeisterschaften teilgenommen hat. Unvergessen ist sein Kopfballtor (Hinterkopf) 1970 gegen England zum zwischenzeitlichen 2:2 Ausgleich.
Uwe
Seeler ist neben Tull Harder, Jupp Posipal und Rudi Noack einer der größten
Fußballer, die der HSV je hervorgebracht hat und neben Fritz Walter einer
der bekanntesten Spielerpersönlichkeiten, die es im deutschen Fußball
gegeben hat. Viele verließen das Hamburger Volkspark-Stadion nach dem
Abpfiff mit Wehmut. Doch diese Wehmut wich am Abend, beim großen
Abschiedsbankett im Hotel Atlantik, ausgelassener Fröhlichkeit.
Roberto
Blanco, die Les Humphries Singers und Udo Jürgens sorgten für den
musikalischen Rahmen und ausgelassener Stimmung. Einige Gäste gingen erst
als es bereits hell geworden war.
Uns bleibt zu sagen: Dank Uwe, Dank für alles, was Du in den vergangenen 20 Jahren für den HSV, für Hamburg und den deutschen Fußball getan hast. Dank für Deine faire und sportliche Einstellung zum Sport. Dank für Deine große Persönlichkeit, die das Ansehen des HSV in die ganze Welt hinausgetragen hat.
Für die Zukunft können wir Dir nur alles Gute wünschen und bleib so wie Du bist.
Was brachten sie dem HSV? In der ewigen
Bundesligatabelle liegt der HSV auf dem 9. Rang. Im Schnitt also nicht mehr
als ein Mittelplatz. Die beste Platzierung erreichte der HSV 1971 mit dem
fünften Tabellenplatz, den schlechtesten 1967 und 1973 mit Platz 14. Ein
Paar mal stand unsere Mannschaft während der Saison auch auf dem letzten
Platz. Sonst in all den Jahren zuvor nie!
Der Start der letzten Saison und der Abschluss
waren sensationell: 4:0-Sieg gegen das weltberühmte Arsenal London, einen
Doppelsieg in Pokal und Meisterschaft und das 4:0 im Ligapokalfinale gegen
Borussia Mönchengladbach. Doch dazwischen lagen Monate der Resignation, der
Verzweiflung ob des unsagbaren Pechs. Und doch, die Moral war immer intakt.
Das „Wunder“ geschah: Obwohl bei „Halbzeit“ fast aussichtslos abgeschlagen,
rettete sich die Mannschaft in der Rückrunde mit einen furiosen Endspurt, in
der sie nach Bayern und Köln die dritterfolgreichste Mannschaft war.
Was geschah alles in 10 Jahren Bundesliga?
332 Spiele, 117 Siege, 91 Unentschieden, 124
Niederlagen. Der HSV gehört nun noch zu den acht Mannschaften, die seit dem
Start 1963 immer dabei waren.
Noch keinen Auswärtssieg gab es in Dortmund, Köln
und bei Bayern München. Mit Willi Schulz und Klaus Zaczyk hat der HSV 2
Spieler der ersten Stunde seit 1963. Schulz spielte damals allerdings für
Schalke und Zaczyk für den Karlsruher SC.
Mit Uwe Seeler stellte der HSV in der ersten
Saison den Torschützenkönig mit 30 Toren.
Höchster Sieg war ein 8:0 gegen den Karlsruher SC
in der Saison 1965/66. Die höchste Niederlage war das 1:8 gegen Rot-Weiß
Oberhausen in der Saison 1970/71.
Acht Spiele mussten im Volkspark-Stadion, wegen
Unbespielbarkeit des Platzes, abgesagt werden. Platzverweise: Jürgen
Kurbjuhn 2, Gerd Dörfel 2, Sandmann und Winkler je 1.
Spitzenreiter ist hier der 1.FC Kaiserslautern
mit 11 Feldverweisen.
Liebe HSVer,
am 26.November bin ich auf der Jahreshaupt-versammlung zum neuen Präsidenten unseres Vereins gewählt worden.
Für diesen Vertrauensbeweis möchte ich mich an dieser Stelle nochmals
herzlich bedanken. Wie versprochen, werde ich auf eine außerordentlichen
Mitglieder-versammlung im Frühjahr ein neues Konzept für den Gesamtverein im
Einzelnen zur Diskussion und Abstimmung stellen.
Für das neue Jahr
wünsche ich jedoch schon heute uns Allen schöne sportliche Erfolge und jedem
HSVer persönlich alles Gute.
Quelle: HSV-Archiv
Zusammenstellung: HSV-Seniorenrat
HSV-
Archiv
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