Die „Hamburger Sportjugend“ veröffentlichte über den Hamburger Sport-Bund folgende Meldung: „Das hat es noch nicht gegeben“: Erstmals in der Geschichte des Fußballs wird es ab sofort gemischte Mannschaften geben. Nachdem der DFB-Bundestag „grünes Licht“ gegeben hat, können ab sofort Mädchen und Jungen gemeinsam in E- und F-Mannschaften eingesetzt werden.
Der Fußball, jahrzehntelang ein Refugium maskuliner Eigenbrötelei und für nicht wenige sogar der Inbegriff der Männlichkeit schlechthin, bekommt den „Zahn der Zeit“ zu spüren. Längst hat die sanfte Revolution die unüberwindlich scheinenden Grenzen männlicher Vorherrschaft passiert. Nun also auch endlich beim DFB. Die Frau und der Fußball – das ist ein Lehrstück der Emanzipation, an dem auch Nicht-Sportlerinnen ihre Freude haben dürften. Da mag es zwar manchem alten Strategen des runden Leders, ob der vermeintlichen Entwürdigung des grünen Rasens, immer noch im Schussbein jucken, doch viele Gründe der Vernunft sprechen gegen ihn.
Schon allein die nüchterne Statistik zeigt, dass der weitere Vormarsch kaum aufzuhalten sein wird. Es sind bereits 275.000 Mädchen und Frauen, die sich regelmäßig in 2.100 Mannschaften tummeln und Woche für Woche dieses „ruhmreiche“ Feld erobern.
Und – das ist auch GUT so! H.P.
Die HSV-Flaggen am Rothenbaum und in Ochsenzoll wehten auf Halbmast, die Bundesligamannschaft spielte in Frankfurt mit Trauerflor – eben in jenem Waldstadion, in dem Dieter Seeler mit seiner Mannschaft 1960 seinen größten sportlichen Erfolg erlebte.
Am Nachmittag des 21.September hatte sein irdischer Lebensweg mit nur 47 Jahren seinen letzten Meilenstein erreicht. Weit über Sportkreise hinaus herrschte tiefe Erschütterung und Mitgefühl für seine Familie.
Dieter hat ein erfolgreiches Stück unserer Vereinsgeschichte durch sein sportliches Wirken mitgestaltet. Schon als Jugendlicher erregte er auf den Plätzen in Ochsenzoll und in Vorspielen am Rothenbaum die Aufmerksamkeit der Fußballkenner. Als Krönung seines sportlichen Lebens sind sicher die Deutsche Meisterschaft 1960 und der Gewinn des DFB-Pokals 1963 zu nennen.
Dieter galt als ausgezeichneter Außenläufer und Stürmer, als unermüdlicher Kämpfer, Zerstörer und Spielantreiber, dem es gelang seine Mitspieler immer wieder zu vollem Einsatz und zum Sieg mitzureißen.
Seine Sportkameraden und Freunde konnten sich stets auf ihn verlassen, denn aus ihm sprach das Herz eines treuen Kumpels, das nun zu schlagen aufgehört hat.
Dieter wird in unser aller Erinnerung weiterleben, wenn die Gespräche um die großen HSV-Spiele kreisen, in denen er Seite an Seite mit seinen Kameraden unvergessliche Erfolge erkämpfte.
Seine Mitspieler hielten die Ehrenwache in der Abschiedsstunde und widmeten ihm herzliche Worte der Erinnerung und des Abschieds. Überwältigend war auch die Schar aus Verein und Sportöffentlichkeit, die Dieter die letzte Ehre erwiesen. Du bleibst in unseren Herzen!
Quelle: HSV-Archiv
Zusammenstellung: HSV-Seniorenrat
HSV-
Archiv
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