Basketball im HSV

März 1952: Erstes Jahr

ndlich ist es soweit, dass auch der Name des großen HSV in der Staffel der besten Hamburger Basketballvereine auftaucht. Diese Tatsache ist Anlass genug, um einen kurzen Rückblick auf die vergangene Arbeit zu geben.

 

Genau vor einem Jahr wurden sämtliche Basketballinteressierte zur 1.Basketballsitzung zusammengerufen. Man fasste den Entschluss, den anderen Großvereinen nicht nachzustehen und auch im HSV mit dem Basketballsport zu beginnen.

 

Es wurde zwar keine neue Abteilung gegründet, aber die Basketballer schlossen sich als Unterabteilung den Ruggern an. Zuerst setzte sich die Basketballmannschaft nämlich fast nur aus Rugbyspielern und Handballern zusammen. Inzwischen hat sich das sehr geändert, denn der größte Teil der Spieler spielt hauptsächlich Basketball. Nur wenige betreiben Basketball nur noch als Ausgleichsport, wie es zu Anfang gedacht war. Auch viele neue Mitglieder kamen zu uns, aber der größte Teil blieb später fern, als wir keine Trainingshalle mehr hatten.

 

Durch das fehlende Training kamen wir in eine sehr schwere Lage, und hatten so nicht die Möglichkeit neue Mitglieder heranzuziehen. Einige neue Spieler lernten die Regel des Basketballspieles erst im Punktspiel selbst. Dieser Zustand ist selbstverständlich für eine Mannschaft, die die höchste Spielklasse anstrebt, untragbar, und wir hoffen alsbald eine Trainingshalle zu bekommen.

 

Trotz dieser Schwierigkeiten ist es nach einigen anfänglichen Schwächen gelungen, den Aufstieg zu schaffen. Die Rückserie der Punktspiele wurde zu einem wahren Triumphzug. Nachdem wir in der Hinrunde noch von einigen 2.Mannschaften geschlagen worden waren, die sich oftmals durch Spieler der ersten Mannschaft verstärkt hatten, konnte uns das in der Rückserie nicht mehr passieren. Wir distanzierten alle Gegner klar, obwohl sie wieder mit verstärkter Crew antraten. Wir erzielten fasst in jedem Spiel 20 Punkte mehr als unsere Gegner.

 

Die Leistungsverbesserung ist auf die gute Kameradschaft zurückzuführen. Die teils fehlende Technik ist durch Kampfgeist und Taktik ersetzt worden. Wir hoffen, dass wir bald eine Trainingsmöglichkeit haben werden, um unsere blau-weiß-schwarzen Farben weiterhin erfolgreich vertreten können. Den Aufstieg schafften folgende Spieler: Jürgen Weber, Horst Henze, Ludwig und Detlev Rögener, Hermann Giesecke und Klaus und Peter Bruch.

 

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Oktober 1952: Neuling schlägt Favoriten

Es geht wieder aufwärts! Bester Beweis: Unsere 1. Mannschaft gewann gegen St. Georg mit 45:42. Man sieht, ein knappes Ergebnis, das auch durchaus dem Spielverlauf entspricht. Die Leistungen waren auf beiden Seiten ziemlich ausgeglichen. Es war ein hart umkämpfter Sieg, der die ständige Verbesserung der HSVer zeigte. Hier eine Pressestimme zum Spiel:
"Noch 5 Minuten vor Schluss führten die favorisierten St. Georger, unterlagen dann aber dem prächtigen Endspurt der jungen HSV-5.“

 

Ehrlich gesagt, einen Teil des Erfolges kann sich der unentwegte HSV-Anhang zuschreiben, der ihre Mannschaft mit großem Stimmenaufwand unterstützten. Es wird wohl unter ihnen einige gegeben haben, die noch Tage danach, durch ihre heiseren Stimmen, kaum zu verstehen waren.

 

Relativ gesehen darf man auch das Ergebnis von 40:60 gegen den ETV einen Erfolg nennen, denn erst wenige Minuten vor Spielende gelang den Rothemden der völlige Sieg über unsere Mannschaft, die bis dahin oft nur mit einem Korb im Rückstand waren. Aber als in den letzten Minuten unsere Mannschaft alles nach vorne warfen, um einen Punkt zu erreichen, wurde die Abwehr zu sehr vernachlässigt, was die wendigen ETVer auszunutzen wussten. An Kondition und Einsatzbereitschaft mangelt es unserer jungen Mannschaft nicht. Taktisch ist sicher noch etwas „Luft“ nach oben.

 

Gegen den HTB gab es mit 19:53 die erwartet hohe Niederlage. Es fehlten einige der besten Spieler, um wenigstens eine kleine Entschuldigung anführen zu können.

 

Zu unserer Freude können wir nun auch endlich wieder eine 2. Herrenmannschaft aufstellen. Auf unserer letzten Abteilungssitzung wurde Horst Henze zu ihrem Spielführer gewählt. Am 31.Oktober hat sie ihre Feuerprobe gegen die Jugendmannschaft der Post zu bestehen. Wir wünschen einen guten Start.

 

Damen:

Auch bei den Damen find der Basketball-Sport endlich etwas mehr Begeisterung. Zahlenmäßig könnten wir schon eine 2.Mannschaft aufstellen, aber etwas mehr Training ist doch zunächst wohl nötig. Dennoch ist ein Lob wohl angebracht, denn wie stehen wir da? Ungeschlagen, mit einem Punkteverhältnis von 6:0 und einem Korbverhältnis von 63:31! Unser bestes Spiel zeigten wir gegen St. Georg, wenn auch die Presse anderer Meinung ist. Das Ergebnis von 35:15 wurde aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung erzielt, sogar die erfolgreichen Korbwürfe verteilten sich einigermaßen gleichmäßig unter uns.

 

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Januar 1953: Damen starten verheißungsvoll ins neue Jahr

Nach dem Sieg über den Skiclub-Hanseaten konnten wir unseren 2. Tabellenplatz festigen. Das Ergebnis von 35:12 geht durchaus in Ordnung, denn unser Zusammenspiel war gut und wir hatten eine recht gute Korbsicherheit. Der Informationsdienst der Presse schien nicht so recht zu klappen, denn dort hatte man uns diesen einwandfreien Sieg wohl nicht zugetraut – oder hat man das Spiel nicht bis zum Ende verfolgt? Wir möchten darüber nicht länger reden, aber, wenn wir schon eine solch zweifelhafte Kritik bekommen, dann sollte man doch zumindest in der Lage sein das Ergebnis richtig zu übermitteln!

 

Zu unserer großen Freude, konnte wir jetzt auch unsere zweite Mannschaft melden. Da sämtliche Spiele der Herbstserie nachgeholt werden müssen, hat die Mannschaft über „Arbeitslosigkeit“ nicht zu klagen. Der erste Gegner war dann gleich der Meister HTB. Unsere Mannschaft spielte aber unbekümmert auf und war kurz nach der Halbzeit sogar dem Gleichstand nahe, denn der HTB führte nur mit 11:8. Das selbstbewusste Auftreten und das knappe Ergebnis brachte die HTBerinnen für kurze Zeit etwas durcheinander, aber ein guter Endspurt sicherte ihnen dann doch den Sieg mit 23:12.

 

Auf dieses gute Resultat können unsere Mädels stolz sein, denn sie haben im Vergleich zu unserer 1.Manschaft, die 34: 19 gegen den gleichen Gegner verlor, besser abgeschnitten. Da in Kürze weitere Spiele stattfinden, hoffe ich, in der nächsten Ausgabe von dem ersten Sieg unserer 2.Mannschaft berichten zu können.
 - Renate Mehlig –

 

 

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November 1970: Damen - "Nudel" übernimmt

Den heutigen Monatsbericht möchte ich mit etwas sehr Erfreulichem beginnen. Ex-Nationalspieler „Nudel“ Niedlich hat sich bereiterklärt, Training und Betreuung unserer 1. Damen-Mannschaft zu übernehmen. Nachdem Wolfgang Zeschke erkannt hatte, dass die Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit, nämlich das Vertrauen der Mannschaft in den Trainer, offensichtlich nicht gegeben war, hat er sein Traineramt verständlicherweise wieder zur Verfügung gestellt. Dem HSV-Vorstand ist es zu verdanken, dass wir daraufhin Hans-Dieter Niedlich verpflichten konnten. Gab er doch grünes Licht, trotz eines finanziellen Mehraufwandes.

 

Wir wünschen „Nudel“; dass es ihm gelingt, die Begeisterung aller Spielerinnen zu reaktivieren, denn nur so kann das gesteckte Ziel erreicht werden. Die erste, allerdings nur mittelgroße Hürde wurde in Osnabrück genommen. Beim 87:55 Sieg gegen den recht starken Aufsteiger TSV waren „Babs“ Kühn und Brigitte Niedlich mit 33 bzw. 20 Punkten die erfolgreichsten Spielerinnen. Die gesamte Mannschaftsleistung war aber wieder von einer großen Einsatzbereitschaft gekennzeichnet.

 

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Februar 1971: Damen - Oberliga Nord

Damen Oberliga-Nord

Unser großes Aushängeschild sind natürlich wieder unsere 1.Damen! Nach 8 Spielen bedeuten 14:2 Punkte den 2. Platz in der Oberliga-Nord. Die einzige Niederlage in der Hinserie – im Heimspiel gegen den Deutschen Meister Göttingen 05 – ist dabei nicht einmal ein Schönheitsfleck, fiel er doch mit 69:76 recht knapp aus. Bedenkt man, dass die Turmweg-Halle keine echte Heimhalle ist, und die Vorbereitung von 05 durch die Europa-Pokal-Spiele natürlich weitaus günstiger war, kann man durchaus behaupten, dass unsere Mannschaft dem Gast gleichwertig war.

 

In dem sehr spannenden Spiel hatte der HSV 4 Minuten vor Schluss sogar einmal mit 3 Punkten geführt. Die seit fast 2 Jahren gegen deutsche Mannschaften ungeschlagenen Göttinger Damen mussten sicher lange nicht mehr so um die Aufrechterhaltung ihres Rekordes fürchten. Barbara Kadow war nicht nur mit 29 erzielten Punkten die erfolgreichste Spielerin, auch in spielerischer Hinsicht konnte keine der 4 National-spielerinnen unserer „Babs“ das Wasser reichen.

 

Dass die Göttingerinnen durchaus zu schlagen sind, hat die Mannschaft spätestens nach der Rückspiel-Niederlage in Göttingen gezeigt. Wieder konnten wir die Niederlage mit 57:65 durchaus in Grenzen halten. Zwar hegte ich nach dem Halbzeit-Ergebnis von 16:34 noch leise Zweifel, zumal 05 gleich nach Wiederanpfiff den Vorsprung auf 20 Punkte ausbauen konnte, doch eine Mannschaft, die dann gegen einen solchen Gegner sich wieder bis auf 8 Punkte heranarbeitet und so die zweite Halbzeit mit 10 Punkten gewinnt, hat doch damit ihre Fähigkeiten bewiesen.

 

Unser 2. Damen

Nach 8 Spielen, steht die Mannschaft mit 8:4 Punkten und der höchsten Korbzahl (355 Punkte, bei einem Durchschnitt von 56 Punkte pro Spiel ) auf dem 2. Tabellenplatz hinter dem HBT 62. Die 2 knappen Niederlagen gegen HTB 62 mit 31:36 und der jungen Mannschaft vom SV Lurup mit 61:63, können bei noch 12 ausstehenden Spielen sicher noch ausgebügelt werden.

 

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Quelle: HSV-Archiv
Zusammenstellung: HSV-Seniorenrat

HSV-
Archiv
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